Luna Admin
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| Thema: Am nächsten Sonntag ist es so weit 2010-09-29, 16:35 | |
| Deutschland tilgt die letzten Schulden aus Reparationszahlungen für den 1. Weltkrieg (1914– 1918). 69,9 Millionen Euro beenden dieses Kapitel nach 92 Jahren, zumindest finanziell.
Die rund 70 Millionen Euro stehen als Punkt 2.1.1.6 im Bundeshaushalt 2010: "Bereinigte Auslandsschulden (Londoner Schuldenabkommen)".
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland Entschädigungen für Zerstörungen und Kriegskosten leisten. Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag von 1919. Doch während des Zweiten Weltkriegs stoppte das Deutsche Reich die Zahlungen.
Nach 1945 übernahm die Bundesrepublik einen großen Teil der Schulden, beglich sie bis 1983. Rund 125 Millionen Euro für Zinsen auf Auslandsanleihen sollten – laut Londoner Schuldenabkommen von 1953 – erst gezahlt werden, wenn Deutschland wiedervereinigt sei.
Diese Zahlungen begannen 1996. Am 3. Oktober 2010 ist nun die letzte Rate fällig – und der Erste Weltkrieg auch finanziell beendet.
In den 80er-Jahren interessierten sich nur noch Sammler von historischen Wertpapieren für die aufwendig gestalteten Urkunden. Die sogenannten Dawes-Anleihen und die später aufgelegten Young-Papiere galten als wertlose Wertpapiere.
Streng genommen sind es nicht mehr direkte Kriegsschulden, die beglichen werden müssen. Es handelt sich um deutsche Dollaranleihen, die 1924 und 1929 aufgelegt wurden, um die kriegsgeschwächte deutsche Wirtschaft auf die Beine zu bringen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde erneut über deutsche Schulden verhandelt. Grundsätzlich übernahm die Bundesrepublik die Verpflichtungen des Reiches und zahlte bis 1980 rund 1,5 Milliarden an die Gläubiger zurück. Ausgenommen wurden aber Zinspflichten, die zwischen 1945 und 1952 entstanden waren. Hier vereinbarte man Rückzahlung nach Vollendung der deutschen Wiedervereinigung. In den 80er-Jahren war der Glaube an die Deutsche Einheit bei den meisten Menschen im In- und Ausland geschwunden.
Doch dann fiel in Berlin eine Mauer.
Mit dem Inkrafttreten des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1990 lebte die Zahlungsverpflichtung wieder auf. Die Bundesrepublik wandelte die historischen Anleihen in neue, 20 Jahre laufende Schuldverschreibungen um – und erfüllt seitdem pünktlich ihre Zahlungspflichten.
Insgesamt ging es um eine Summe von 125 Millionen Euro. Jetzt, zum Ende des Jahres 2009, sind noch rund 50 Millionen Euro offen, die bis zum letzten Fälligkeitstag der Papiere, dem 2. Oktober 2010, bezahlt werden müssen.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
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Crapule Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 30499
| Thema: Der Krieg ist bezahlt – nach 91 Jahren 2010-10-02, 15:47 | |
| Ende der Entschädigungszahlungen: Die Bundesrepublik wird an diesem Wochenende nach über neun Jahrzehnten endgültig ihre finanziellen Schulden aus dem Ersten Weltkrieg begleichen.
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Na dann , herzlichen Glückwunsch . Dann wird bestimmt Geld für Steuersenkungen frei . .
"Ein Mann, der die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd".
chin. Sprichwort, Konfuzius. |
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Stino Spezi
Anzahl der Beiträge : 2065
| Thema: Re: Der Krieg ist bezahlt – nach 91 Jahren 2010-10-02, 18:07 | |
| - Crapule schrieb:
- Ende der Entschädigungszahlungen: Die Bundesrepublik wird an diesem Wochenende nach über neun Jahrzehnten endgültig ihre finanziellen Schulden aus dem Ersten Weltkrieg begleichen.
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Na dann , herzlichen Glückwunsch . Dann wird bestimmt Geld für Steuersenkungen frei .
Oder etwa für Diätenerhöhungen
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt..... .
Lieber eine gesunde Verdorbenheit, als eine verdorbene Gesundheit [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
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