Luna Admin
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| Thema: Blitzbesuch in Afghanistan 20.12.10 12:04 | |
| Bei einem überraschenden Blitzbesuch in Afghanistan hat Kanzlerin Angela Merkel mit deutlichen Worten vom Krieg am Hindukusch gesprochen. Durch die Ernsthaftigkeit der Kanzlerin nahm sie dem Besuch von Verteidigungsminister zu Guttenberg nebst Gattin Stephanie am Hindukusch den Hauch seiner Glamour-TV-Inszenierung. Bei diesem Besuch wurde sie richtigerweise von Verteidigungsminister zu Guttenberg und Bundeswehrgeneralinspekteur Volker Wieker begleitet.
Rund 4600 Bundeswehrsoldaten sind derzeit in Afghanistan stationiert und die Regierungschefin konnte sich selbst vor Weihnachten davon überzeugen, dass die Soldaten dort erstmals seit 1945 wieder in einem Krieg kämpfen müssen. Nach all der Druckserei um Begriffe, vom Friedenseinsatz, unterstützenden Maßnahmen bis zu den kriegsähnlichen Zuständen, wurde Begriff Krieg endlich dem Einsatz der Soldaten die in Afghanistan ihr Leben riskieren und der schlimmen Realität vor Ort gerecht.
Nachdem schon mehrere Zehntausend deutsche Soldaten ihren Einsatz absolviert haben, den 45 von ihnen mit dem Leben bezahlten, viele verletzt an Körper und Seele zurückgekehrt sind glaubt kaum noch jemand an die Legitimation dieses Krieges. Langsam aber sicher wird klar, dass dieser bislang unerklärte Krieg gegen islamistische Gotteskrieger militärisch nicht zu gewinnen ist.
Der viele Milliarden verschlingende Militäreinsatz steht in keinem Verhältnis zu den Anstrengungen für den zivilen Aufbau. Ein Wiederaufbau müsste so gestaltet werden, dass er ohne militärische Unterstützung von außen funktioniert und viel Hoffnung gibt es da nicht.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
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