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 |  Thema: Uwe Barschel  24.12.10 11:30 |  |
| Am 11. Oktober 1987 entdeckten „Stern“-Reporter gegen 12.30 Uhr die vollständig bekleidete Leiche des ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig- Holstein in der mit Wasser gefüllten Badewanne des Zimmers 317 im Hotel Beau-Rivage in Genf. Einen Tag später sollte er vor einem Untersuchungsausschuss des Landtags in Kiel zu der nach ihm benannten Barschel-Affäre gehört werden. Dabei handelte es sich um eine Verleumdungskampagne gegen Barschels Herausforderer Björn Engholm (SPD).
Die erste Untersuchung der Leiche fand noch am selben Tag gegen 18 Uhr in Genf statt. Die Gerichtsmediziner unter Leitung von Prof. Oldrich Fryc konnten den Todeszeitpunkt nicht exakt bestimmen . Die Leichenstarre hatte bereits eingesetzt, die Totenflecken waren violett. Über dem rechten Auge befand sich ein blasses Hämatom. Weitere äußere Verletzungen waren nicht feststellbar, auch keine Einstichstellen von Spritzen.Wurde der CDU-Politiker vergiftet?
Das Blut in den Herzkammern war geronnen, die Lunge wasserfrei, also war Barschel nicht ertrunken. Die Ärzte diagnostizierten eine beginnende Lungenentzündung mit Eiterherden in den Bronchien, was auf eine längere Zeit der Bewusstlosigkeit vor dem Tod hinwies. Hände und Füße trugen Waschfrauenhaut:
Der Körper hatte mindestens drei Stunden im Wasser gelegen. Die Harnblase enthielt 600 ml Urin, im Magen fanden sich Hinweise auf Fleisch, Getreide, Maiskörner und Bohnen.
Medikamentenreste wurden im Magen nicht entdeckt - erstaunlich, weil sich in Blut, Darm und Lunge Rückstände von Beruhigungs- und Schlafmitteln wie Cyclobarbital, Pyrithyldion
und Valium in hoher Konzentration fanden. Als letztliche Todesursache wurde eine Cyclobarbital-Überdosierung angegeben.
Umstritten ist, wie es dazu kam. Die deutschen und schweizerischen Behörden glauben, Barschel habe den Medikamentencocktail zu sich genommen, um zu sterben. Aber es gibt auch Indizien, die dafür sprechen, dass Barschel vergiftet wurde. Am Tatort gab es Kampfspuren. Einige Toxikologen glauben, dass die Beruhigungsmittel so lange vor dem tödlichen Schlafmittel eingenommen wurden, dass Barschel dazu selbst gar nicht mehr in der Lage gewesen wäre. Wenn das stimmt, war es Mord.
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Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. |
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