Luna
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 |  Thema: Gewinner und Verlierer der Energiewende  23.03.11 13:04 |  |
| Sämtliche 17 Reaktoren werden "im Lichte von Japan" überprüft, verkündete Kanzlerin Merkel gestern. Zunächst wurden insgesamt sieben Atomkraftwerke für drei Monate vom Netz genommen.
Es geht da um Sicherheit der Notstromversorgung der Meiler bei Erdbeben, Hochwasser oder im Fall von Terrorangriffen. Deren Laufzeiten hatte die Berliner Koalition noch vor vierMonaten verlängert.
Netzausbau heißt das neue Zauberwort der deutschen Politik.
Bis zu 3600 Kilometer neue Leitungen sind nach Einschätzung der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena) notwendig, um in den nächsten 10 bis 15 Jahren Strom aus nord- und ostdeutschen Windparks vor und hinter der Küste nach Süddeutschland zu leiten. In Deutschland dauert es normal bis zu zehn Jahre von der Planung bis zur Inbetriebnahme neuer Hochspannungstrassen. 2005 hatte die Agentur einen neuen Leitungsbedarf von 850 Kilometern bis 2015 ermittelt, von denen bisher ganze 90 Kilometer fertiggestellt wurden.
Die Kosten für den ermittelten Neubaubedarf von 3600 Kilometern werden für konventionelle 380-kV-Freileitungstechnik auf 9,7 Milliarden Euro geschätzt. Nur stößt diese in den betroffenen Regionen auf Widerstand aus gesundheitlichen Gründen und auch weil Freileitungen das Landschaftsbild verschandeln. Die neuen Stromautobahnen sollen unterirdisch verlaufen, aber dafür aber die Kosten auf 22 bis 29 Milliarden Euro treiben.
Jetzt herrscht Goldgräberstimmung in der Branche der erneuerbaren Energien, denn es winkt ein Milliardengeschäft. Die Ökostrom-Lobby holt ihre Forderungen aus der Schublade:
Weg mit den Hemmnissen für den Bau neuer Windräder, mehr sollen es werden, und die Höhenbegrenzung soll auch fallen. Bundeswirtschaftsminister Brüderle gilt da jetzt als Verbündeter, will er doch die Stromnetze radikal ausbauen, damit der gute Windstrom einmal quer durch Deutschland zu den Großverbrauchern im Süden transportiert werden kann.
Nicht die Industrie siedelt sich dort an wo billige Energie vorhanden wären, der Strom soll statt dessen über eine Stromautobahn von 3600 Kilometer quer durchs Land transportiert werden.
Die nächsten Proteste stehen bald an: Bewohner im Umfeld der Windparks, die sich sich an den Schlagschatten erfreuen können - Nicht vor meiner Tür!!!
Der massive Ausbau erneuerbarer Energien lässt neben den Gewinnern, die sich damit eine goldene Nase verdienen werden, auch Verlierer erwarten. Aber so ist das eben, wenn die Politik in Hektik verfällt.
Bezahlen werden wir das, tun wir aber gerne für den Gutstrom aus der Natur?
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
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