Todesurteile

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Ja, das ist ein sehr heikles Thema. Nicht alle Eltern sind in der Lage, so viel Kraft, Zeit und - last but not least - Geld aufzubringen, um einem behindert geborenen Kind ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Alte Menschen wissen noch, dass früher eine tüchtige Hebamme bei jeder Hausgeburt einen Eimer Wasser neben dem Geburtsbett stehen hatte. Kam das Kind missgebildet zur Welt, nahm sie den Eltern die Entscheidung ab und ertränkte das Neugeborene. Totgeburt...

Wir leben in einer Zeit, die außergewöhnlichen Menschen immer weniger Platz lässt. Political Correctness ist hohles Getue. Menschliche Arbeitskraft wird entwertet. Sozialleistungen werden abgebaut. Der Trend geht zum genormten Arbeitnehmer, der flexibel, sportgestählt, ernährungsbewusst, konsumorientiert und auch sonst ein fremdbestimmtes Dummerchen ist, das tut, was man von ihm verlangt. Anders kommt man zu nichts mehr, das gesellschaftlich einigermaßen akzeptiert ist.

Es gibt viele Möglichkeiten, Eltern dazu zu zwingen, voraussichtlich behinderte Kinder abtreiben zu lassen und es scheinheilig als eigene Entscheidung der verzweifelten Eltern darzustellen. Die müssen mit dem Schuldgefühl leben.

Gast

FreundlicheUserin schrieb:: Der Trend geht zum genormten Arbeitnehmer, der flexibel, sportgestählt, ernährungsbewusst, konsumorientiert und auch sonst ein fremdbestimmtes Dummerchen ist, das tut, was man von ihm verlangt. Anders kommt man zu nichts mehr, das gesellschaftlich einigermaßen akzeptiert ist.

Dass Du immer so maßlos übertreiben musst ... Ich weiß nicht, in welcher Welt DU lebst, aber es kann unmöglich dieselbe sein, in der ich lebe.

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Daisy Dösig schrieb:

FreundlicheUserin schrieb:: Der Trend geht zum genormten Arbeitnehmer, der flexibel, sportgestählt, ernährungsbewusst, konsumorientiert und auch sonst ein fremdbestimmtes Dummerchen ist, das tut, was man von ihm verlangt. Anders kommt man zu nichts mehr, das gesellschaftlich einigermaßen akzeptiert ist.

Dass Du immer so maßlos übertreiben musst ... Ich weiß nicht, in welcher Welt DU lebst, aber es kann unmöglich dieselbe sein, in der ich lebe.

ich habe den Eindruck ihr liebt euch Todesurteile - Seite 2 3215

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Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.

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mex schrieb:: ich habe den Eindruck ihr liebt euch

Ja, was sich liebt, das neckt sich halt. Todesurteile - Seite 2 321531

In unseren früheren Leben bei TO waren wir auch selten einer Meinung. Daran sehe ich nichts Falsches. Verschiedene Standpunkte fördern Erkenntnisprozesse.

Admin Anzahl der Beiträge : 35936

Da sehe ich es aber ähnlich wie Daisy. Nie zuvor wurde Menschen mit Behinderungen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wie heute.
Natürlich ist das Leben mit behinderten Kindern oft einfach nur schwer. Doch nie zuvor wurden sie so gefördert wie heute.
2007 ist die Frühförderungsverordnung in Kraft getreten welche die rechtlichen Grundlagen rund um das Thema Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder definiert. Die Kinderbetreuungsangebote können über die zuständigen Jugendämter und bei den Lebenshilfe-Landesverbänden erfragt werden.
Je nach Art der Behinderung gibt es verschiedene Schultypen wie z.B. Schule für Lernbehinderte, Schule für Geistigbehinderte etc.

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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Gast

Luna schrieb:: Je nach Art der Behinderung gibt es verschiedene Schultypen wie z.B. Schule für Lernbehinderte, Schule für Geistigbehinderte etc.

Und Inklusionsschulen nicht zu vergessen. Über deren Sinnhaftigkeit könnte man allerdings durchaus streiten. Muss man aber nicht.

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Luna schrieb:: Da sehe ich es aber ähnlich wie Daisy. Nie zuvor wurde Menschen mit Behinderungen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wie heute.
Natürlich ist das Leben mit behinderten Kindern oft einfach nur schwer. Doch nie zuvor wurden sie so gefördert wie heute.
2007 ist die Frühförderungsverordnung in Kraft getreten welche die rechtlichen Grundlagen rund um das Thema Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder definiert. Die Kinderbetreuungsangebote können über die zuständigen Jugendämter und bei den Lebenshilfe-Landesverbänden erfragt werden.
Je nach Art der Behinderung gibt es verschiedene Schultypen wie z.B. Schule für Lernbehinderte, Schule für Geistigbehinderte etc.

Ja, es wurde viel erreicht. Hoffen wir, dass das so bleibt...

Ihr werdet mir in Anbetracht der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen gestatten, dass ich skeptisch bin, was die Zukunft betrifft.

Forengigant/in Anzahl der Beiträge : 63320

finde, das sollte alles gesondert schulisch behandelt bleiben, dafür bleibt für alle Beteiligten bei den Inklusionsschulen dann zuviel auf der Strecke!!
man muß nicht alles um jeden Preis durchsetzen wollen, wo es keinen Sinn macht!!
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wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann

Gast

FreundlicheUserin schrieb:: Ja, es wurde viel erreicht. Hoffen wir, dass das so bleibt...

Ihr werdet mir in Anbetracht der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen gestatten, dass ich skeptisch bin, was die Zukunft betrifft.

Mich würde mal interessieren, ob sich die Wahrscheinlichkeit, ein geistig behindertes Kind zu kriegen, im Laufe der Zeit vergrößert hat? Wenn der prozentuale Anteil sich im Laufe der letzten hundert Jahre oder so gar nicht verändert hat, heute aber mehr auf diese ich nennen sie mal "Problemkinder" eingegangen wird, sie besser als früher in die Gesellschaft integriert werden, ist doch alles im grünen Bereich.

Gast

camina schrieb:: man muß nicht alles um jeden Preis durchsetzen wollen, wo es keinen Sinn macht!!

Da sind wir völlig einer Meinung. Smile

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Integration im eigentlichen Sinn gibt es da nicht! Es wird immer Randgruppen geben, sie hätten es verdammt schwer integriert gefordert zu werden und dann ständig als die Hanswursten bleiben und auch so betitelt werden...da macht man sich was vor; und niemand kann was dafür, weder die geistig behinderten Menschen oder schwer körperbehinderte Leute, oder psychisch Kranke etc etc.
Da gibts auch kein leider, das ist einfach ne Tatsache, Punkt!!
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Admin Anzahl der Beiträge : 35936

Die Mütter vor allem auch mit Erstgeburten werden immer älter. Man will das Leben genießen, will sich eine berufliche Existenz aufbauen. Das dauert alles länger und hat eine andere Wertigkeit bekommen.
Doch die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen, liegt mit 35 Jahren bei etwa 0,3 Prozent, mit 40 Jahren bei einem Prozent und mit 46 Jahren bei fünf Prozent.
Vermutlich aber werden immer weniger Kinder mit Behinderungen geboren.

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Gerade über den ersten geschilderten Fall kann man nachdenken.
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Daisy Dösig schrieb:: Da sind wir völlig einer Meinung.

...und ich schließe mich den Worten meiner Vorrednerinnen an.

Wenn Eltern geistig behinderter Kinder unter allen siebenundzwanzig Umständen durchdrücken wollen, dass ihre Sprößlinge ins Gymnasium gehen dürfen, ist das kostspieliger Unfug und hat nichts mit dem leider immer noch viel zu romantischen Inklusionsgedanken zu tun.

Ein wenig Realismus hat noch niemandem geschadet.

Forengigant/in Anzahl der Beiträge : 63320

ein sehr bewegender Artikel mit dem Abort des eigentlich völlig fertigen Menschenkind, trotz der Diagnose ...wenn ich diese Frau gewesen wäre, ich hätte mein Kind zur Welt gebracht, auch dann, wenn ich es nach ein paar Stunden evtl. verloren hätte, weil es nicht lebensfähig gewesen wäre, das kleine Mädchen, zumindest müßte ich mir dann keine Vorwürfe machen ein Leben lang, denn alleine diesen Entschluß durch eine Spritze das Kind zu töten in meinem Leib, das sehe ich absolut als Mord an Todesurteile - Seite 2 288138

allerdings hätte ich aufgrund der Tatsache, dass das Kind ansonsten nicht überlebensfähig ist, keine Versuche daran genehmigt , ich hätte es in meinem Beisein sterben lassen, es aber selber solange versorgt, solange es gelebt hätte
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