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mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Schuldenkrise 16.11.15 9:02 | |
| gestern habe ich mal meine Münzsammlung angeschaut, mir ist dabei aufgefallen das unser Geld immer weniger Wert hat, erinnern wir uns noch es gab sogar in der DM Zeit Silbermünzen, unmerklich wurden die immer weniger. Meine Gedanken schweiften ab an den König Ludwig XIV der hat es vergleichbar gelöst- auch er hat die Silbermünzen eingezogen um die Schuldenkriese zu bekämpfen, natürlich kann das nicht funktionieren es führt irgendwann zu einem Kollaps - die Ausrede damit die marode Wirtschaft anzukurbeln funktioniert nur eine kurze Zeit. Der Beweis Frankreich hatte seine schlimmst Schuldenkriesen zwischen 1500 und 1800 sie waren nur achtmal Pleite. .
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Schuldenkrise 16.11.15 9:21 | |
| Moin Klaus , die Pleiten Frankreichs zu dieser Zeit hatten aber ziemlich wenig mit einer maroden Wirtschaft zu tun , sondern waren in der Hauptsache dem nahezu ununterbrochenem Kriegszustand mit verschiedenen Ländern , insbesondere England geschuldet , der natürlich seinerseits irrsinnige Mengen an Geldmitteln verschlungen hat .
Wichtiger noch aber einen vernünftigen Handel auf dem Kontinent immer wieder für längere Zeiträume einen Riegel vorgeschoben hat , denn das übliche Mittel Englands gegen Frankreich war die Seeblockade bis zum Ende der napoleonischen Zeit . Theoretisch hätte Frankreich durch seine überseeischen Besitzungen als bedeutende Kolonialmacht ziemlich wohlhabend sein müssen , ganz im Gegenteil kam es aber in dieser Zeit immer wieder zu Zusammenbrüchen und Hungersnöten in der Bevölkerung , so schlimm , das eine dieser Hungersnöte maßgeblich zur französischen Revolution beigetragen hat .
Wer nun aber dachte , die Revolutionäre wären schlauer , sah sich ziemlich schnell getäuscht , denn der französische National Konvent hatte nach erfolgreicher Revolution auch nichts besseres zu tun , als ALLEN französischen Nachbarländern von Holland über England bis Spanien den Krieg zu erklären . Was dann wiederum Frankreich derart nachhaltig destabilisierte , das die ganze Revolution den Bach runterging und Frankreich unter Napoleon wieder Kaiserreich und damit Monarchie wurde .
Der Geldmangel Frankreichs damals ist wenig bis gar nicht mit heutigen Wirtschaftskrisen zu vergleichen .
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| | | mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Re: Schuldenkrise 16.11.15 9:59 | |
| Nach meiner Kenntnis war Frankreich bereits nach dem Tode von König Ludwig XIV 1715 mit drei Milliarden Livre verschuldet. Die Einnahmen und Ausgaben des Landes betrugen 150 Millionen Livre. Was haben sie gemacht mit Trick 17 - sämtliche Silbermünzen wurden eingezogen eingeschmolzen und mit 20% weniger Silbergehalt neu geprägt- das entspricht einen Schuldenschnitt von ca. 20% - dannach kam der Trick 17a es wurde eine Landesbank gegründet die Papiergeld ausgab - kommt dir das nich auch bekannt vor? .
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Schuldenkrise 16.11.15 10:23 | |
| - mex schrieb:
- Nach meiner Kenntnis war Frankreich bereits nach dem Tode von König Ludwig XIV 1715 mit drei Milliarden Livre verschuldet. Die Einnahmen und Ausgaben des Landes betrugen 150 Millionen Livre. Was haben sie gemacht mit Trick 17 - sämtliche Silbermünzen wurden eingezogen eingeschmolzen und mit 20% weniger Silbergehalt neu geprägt- das entspricht einen Schuldenschnitt von ca. 20% - dannach kam der Trick 17a es wurde eine Landesbank gegründet die Papiergeld ausgab - kommt dir das nich auch bekannt vor?
Klar mit dem Unterschied , das es damals das Wort Inflation noch nicht in dem Wortsinne wie heute gab , deswegen konnte man solche Spielchen treiben .
Aber wie gesagt ist das insgesamt zu heute schlecht vergleichbar , weil das außer den verschwenderischen Lebensstil des Königshauses zu finanzieren , eben in der Hauptsache Kriegskosten waren , die zu der desolaten Finanzlage führten und nicht Fehler im wirtschaftlichen System .
Im Gegenteil sorgten die Monarchien mit ihrer Kriegsspielerei maßgeblich dafür , das in weiten Teilen Europas eine florierende Wirtschaft gar nicht erst entstehen konnte zu dieser Zeit . Das da trotzdem irgendwie , irgendwo immer noch gewaltige Summen geflossen sind , war hauptsächlich den Erträgen aus den Kolonien zu verdanken , von denen während der Kriege mit England durch die Seeblockade aber nicht viel ankam in Frankreich .
Mit einer Ausnahme , da Frankreich auf See den Engländern konventionell ziemlich unterlegen war , wurden von der fränzösischen Krone im großen Stil Kaperbriefe ausgegeben . Frankreich setzte Piraten mit Offizierspatent gegen den englischen Seehandel ebenso erfolgreich ein , wie England selber das zuvor gegenüber dem spanischen Kolonialreich praktiziert hatte .
Geld von außen floss der französischen Krone hauptsächlich über solche Wege zu , was aber wie unschwer zu begreifen ein ziemlich unregelmäßiger Zuverdienst war , aber wenn man im Besitz der Gelddruckmaschinen( oder Prägemaschinen wenn man so will) ist es innerhalb einer Monarchie natürlich einfach zu schummeln , insbesondere wenn man auch noch die Deutungshoheit über den WERT des Geldes hat ,denn ein Livre blieb auch mit 20 % weniger Silber innerhalb Frankreichs ein Livre mit dem gleichen Gegenwert .
Diese Nummer klappt aber heute eben nicht mehr . |
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