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| Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme | |
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Autor | Nachricht |
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Gast Gast
| Thema: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 15:59 | |
| Mit ziemlichen Grausen aber absolut nicht unerwartet hab ich eben in der SHZ die Unfallzahlen des Jahres 2015 gelesen, im Gegensatz zu vergangenen Jahren bequemte sich die Politik auf Grund von zahlreichen Mahnungen und Hinweisen nicht nur aus der Bevölkerung , sondern insbesondere von den Ordnungshütern zum ersten Mal , die Unfallhäufigkeit der älteren Verkehrsteilnehmer extra und gesondert zu untersuchen .
Wie es sich seit Jahren durch den demographischen Wandel und die erhöhte Mobilität der älteren Generationen andeutete, sind die Zahlen anteilig mehr als alarmierend .
Es mag zwar positiv sein , das in unserem Bundesland Schleswig-Holstein "nur" 22 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben sind , wenn aber in 15 von 22 Fällen Fahrer und Fahrerinnen über 75 Jahre Opfer und Verantwortliche waren ist das alles andere als positiv . Die Gruppe der über 65 Jährigen verursachte insgesamt 2833 Unfälle und hat damit die Gruppe der 18-25 Jährigen mit 2915 fast eingeholt , zumal die Tendenz bei den jüngeren Fahrern seit Jahren rückläufig ist , die Tendenz der Älteren aber seit Jahren , so auch dieses Jahr ansteigend ist . Längstens im nächsten Jahr , dürfte die Gruppe der über 65 Jährigen dann , die mit dem größten Gefahrenpotential auf unseren Straßen hier sein .
Über 75 % der Verkehrstoten fallen jetzt schon in diese Altersklasse , es geht also nicht zwanghaft darum , andere Verkehrsteilnehmer zu schützen , sondern diese älteren Menschen insbesondere auch vor sich selber .
Aber darum soll es in diesem Thread gar nicht vorrangig gehen , auch nicht um die Absurdität , das Deutschland als einziges Land ohne generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen immer noch eines der mitleiweile wenigen Länder ist , in denen es für Privatleute keine altersbedingten Gesundheitschecks gibt .
Denn diese einzuführen , würde wahrscheinlich die Unfallzahlen senken , aber auch auf Kosten einer sozialen Ungerechtigkeit gegenüber den älteren Generationen , welche diese gerade in Flächenbundesländern wie unserem in ihrer Mobilität extrem einschränken würde . Es wäre wiedermal ein reines bekämpfen der Symthome von Misständen , deren Ursachen viel tiefer und allgemeingesellschaftlicher Natur sind .
Das Stichwort heißt hier "Infrastruktur" .
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Unser verantwortlicher Verkehrsminister begreift leider dies , ganz und gar nicht . Er möchte sich in aller erster Linie nicht seine zunehmend alternde Wählerschaft vergraulen und betont deswegen ganz allgemein Maßnahmen , welche die Eigenverantwortlichkeit der älteren Generation beschwört . Das er dabei aber mitlerweile seit Jahren am eigentlichen Problem vorbei argumentiert und die Unfallzahlen immer weiter steigen , ist auch für diesen Verkehrsminister scheinbar nicht sichtbar .
Wenn ich an die Eigenverantwortlichkeit älterer Menschen apellieren möchte , dann muß ich ihnen auch eine Alternative zum Individualverkehr anbieten , die sie hier im ländlichen eben auch nutzen könnten . Automatisch bedeutet dies "Öffentlicher Nahverkehr " , nur sieht es mit diesem privatisiertem Kadaver an Transportmöglichkeiten absolut bitter aus und das gewiss nicht nur in Schleswig Holstein .
Und hier wird das Ganze zum gesellschaftlichem Scheideweg , auf dem wir alle mal nachdenken müssen , ob wir die Entwicklung in unserem Land so weiter laufen lassen wollen . Seit Jahren urbanisieren wir unser Land systematisch , indem wir konsequent sämtliche Infrastruktur im ländlichen Bereich den Bach runter gehen lassen , angefangen von den Einkaufsmöglichkeiten über die Bildungs und Gesundheits Infrastruktur bis hin zu den Arbeitsplätzen , vernichten wir konsequent die Möglichkeiten OHNE AUTO im ländlichen Bereich überhaupt noch leben zu können .
Mit Folgen , die eigentlich all dem entgegen stehen , was auch die Politik nach außen hin erreichen will , man redet vom Klimawandel und Nachhaltigkeit und zwingt gleichzeitig immer größere Menschenmassen , immer weiter zu pendeln , um ihre Arbeitsplätze erreichen zu können . Man rationalisiert in der Fläche der Bundesländer radikal staatliche Arbeitsplätze durch Priviatisierung weg und begreift dabei nicht ein Stück , daß diese Maßnahmen über kurz oder lang das genaue Gegenteil bewirken werden . Nämlich eine Kostenexplosion , weil man trotz aller Landflucht für immer weniger und immer ältere Leute ein Mindestmaß an Infrastruktur aufrecht erhalten muss , was auf Dauer nur durch immer höhere staatliche Subventionen zu meistern sein wird .
Was wir ganz entschieden brauchen ist eine Umkehr dieser Entwicklung . Wir brauchen Arbeitsplätze in der Fläche , wir brauchen eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in der Fläche und sie muß staatlich und nicht privat sein , weil es hier um Grundbedürfnisse der Bevölkerung geht , nicht darum den dicken Reibach zu machen .
Wir brauchen wieder Einkaufsmöglichkeiten und Schulen in kleinen Gemeinden , damit der Anteil an Menschen , der durch die Arbeitssuche in die Städte getrieben wird oder gezwungen wird unmöglich große Strecken mit dem Auto zu pendeln , wieder reduziert wird und dadurch auch der demographische Faktor auf dem Land wieder in normale Bahnen gelenkt wird .
Erst dann kann ich letztendlich auch von der älteren Generation erwarten stärker als heute aus gesundheitlichen Gründen auf das eigene Auto zu verzichten . Eine weitere Entvölkerung der ländlichen Gebiete dagegen wird uns letztendlich noch viel teurer zu stehen kommen und vor allem auch die Gesellschaft in den urbanen Zentren unseres Landes immer weiter verschlechtern , weil dort zunehmende Wohnungsnot und Überbevölkerung , die Lebenserhaltungskosten immer weiter nach oben treiben wird . Und die Leute , die im ländlichen verbleiben , denen bleibt bald gar nichts anderes mehr übrig , als mit dem eigenen Auto mobil zu bleiben , auch wenn dies auf Grund motorischer Fähigkeiten schon längst unverantwortlich ist . |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63317
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 16:23 | |
| es sollten aber auch die Senioren, die doch selber merken müssen, wenn sie nicht mehr so reaktionsfähig wie nötig sind, und auch sonst körperliche starke Einschränkungen haben um schadfrei aus dem Auto zu kommen;da kann man oftmals schlimme Dinge sehen, bis der Herr oder die Dame aus dem Auto kommt, sich dann krampfhaft am Einkaufswagen hält um die Einkäufe zu tätigen.
Es gibt Sammeltaxis, sicher kann man so was in ländlichen Gegenenden einrichten an speziellen Tagen, wo sich dann die Einkaufsmöglichkeiten der nicht mehr so mobilen Leute anbieten.
Allerdings jetzt, wo so viele Flüchtlinge ins Land strömen, da wird sich sicher auch das ländliche Leben wieder vervielfältigen, und dann gibt's dort sicher auch wieder kleine SB-Märkte, die sich rentieren geöffnet zu werden.
Es wird sich vieles in den nächsten Jahren ändern, sicher nicht zu jedermanns Zufriedenheit!
Und ob wir das alles so schaffen, wie es immer gepredigt wird, das bezweifle ich doch stark. .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 16:34 | |
| - camina schrieb:
Es gibt Sammeltaxis, sicher kann man so was in ländlichen Gegenenden einrichten an speziellen Tagen, wo sich dann die Einkaufsmöglichkeiten der nicht mehr so mobilen Leute anbieten.
Genau das ist der Punkt Cami , sicher gibt es Sammeltaxis , aber die verursachen ständig benutzt Kosten , die bei weitem nicht jeder Rentner tragen kann , eben weil hier private Unternehmen Gewinne einfahren möchten .
Dazu das Spiel mit den bestimmten Tagen , denn genau so ist es . Nimmt man unseren kleinen Ort hier , würde das zwangsweise geregelten Ausgang für Nicht Auto Besitzer bedeuten , so extrem ist der Öffentliche Nahverkehr schon zusammengekürzt .
Konkret bedeutet sowas max . 4 Mal am Tag die Möglichkeit das Dorf zu verlassen aber nur Montags bis Freitags , am Wochenende existiert der öffentliche Nahverkehr schlicht nicht . Bedenkt man , das wir gerade mal 80 Kilometer von Hamburg entfernt sind und auch noch zwischen Itzehoe und Heide liegen , sprich den größten Städten hier im Umkreis , ist sowas ein Armutszeugnis .
Von hier mit öffentlichem Nahverkehr irgendwohin zum arbeiten zu kommen ist völlig unmöglich .
In dem Artikel wird als Ursache auch beschrieben , das es viel mehr Rentner als vorher gibt und deswegen auch mehr Unfälle , das geht am Thema vorbei , Fakt ist , die Leute fahren mit der Brechstange bis was passiert , weil sie ansonsten praktisch eingesperrt werden und sie fahren deswegen immer länger bis zu immer höheren Altersklassen .
Autofahrer über 90 waren ehemals die absolute Ausnahme , heute schon fast normal , weil die Alternative nur Umzug ist . |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63317
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 16:43 | |
| ...ich blicke schon durch Kuddel, und klar, wer mit nem Auto mobil ist, der wird es sicher nicht einfach so aufgeben; gibt sicher auch sture alte Leute, die einfach glauben, sie können das!!
was mich beunruhigt ist, wenn so kleine Dorfgemeinschaften mit fast nur noch alten Leuten den Zuwachs von Flüchtlingen in größerer Zahl zugewiesen bekommen, die Einheimischen dann in die Ecken gedrückt werden, was noch schlimmer ist, als die fehlenden Busverbindungen etc. ...
alles in allem , das Problem ist, dass unsere Gesellschaft eine der Alten in Vielzahl ist, wir kommen alle mal hinzu, dann wird die Zuwanderung junger Leute geradezu herbei "gerufen", damit sich alles wieder verjüngt...
die sozialen Auswirkungen jedoch, wenn diese zugewanderten Leute nicht in Arbeit zu bringen sind, dann wird s "haarig" sagt man hier.... .
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| | | Tourist verstorben
Anzahl der Beiträge : 52237
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 16:44 | |
| Ja Kuddel, hier gibt es in den Dörfern auch Händler, die mit einen vollen Wagen warten, bis alle Leute bei ihnen ihre Besorgungen gemacht haben. Da sind die Leute in deinem Alter aufs Land gezogen, weil sie die Steuern in den Städten nicht zahlen wollten, nun sollte also die Dorfgemeinschaft dafür sorgen, daß jeder alte Rentner was zu essen hat, ansonsten ist in dem Dorf niemand, der sich kümmert, da kann es vorkommen, daß die Alten schon lange tot sind, ehe es jemand merkt. Ich glaube, da war die DDR wohl vorbildlicher. .
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| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 16:46 | |
| In Hamburg gibt es die meisten Unfallfahrer. Das ergab eine Auswertung des Online-Vergleichportals check24. Auf Platz 2 folgt Berlin. Am niedrigsten ist demnach die Unfallquote in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Insgesamt ist der Anteil der check24-Kunden mit regulierten Kfz-Haftpflichtschäden im Westen Deutschlands vier Prozent höher als im Osten. Das zeigt der Kfz-Haftpflichtschadenindex für das Jahr 2014. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Allerdings heißt es auch hier, dass bei Fahrern ab 70 Jahren der Anteil an Unfallfahrern um 73 Prozent höher als bei den unter 30-Jährigen, was sicher am Reaktionsvermögen liegt.
Unabhängig vom Alter ist klar, dass die meisten Unfälle in Großstädten passieren. Dort gibt es aber auch die bessere Infrastruktur. Beim Überlandfahren zum Einkauf, wie es gerade für ältere Menschen die nicht mehr im Berufsleben stehen notwendig ist, werden sicher nicht vorrangig Unfälle passieren. Mein Eindruck ist aber auch, dass heute bis ins hohe Alter keiner auf seine Unabhängigkeit verzichten möchte, was gerade im ländlichen Bereich verständlich ist.
Die Kriterien für eine gesundheitliche Untersuchung festzulegen dürfte aber schwierig sein, da es weniger um körperliche Gebrechen geht.
.
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:05 | |
| @Luna , ist schon richtig was du da schreibst , aber es soll in diesem Thread gar nicht so sehr um die Fähigkeit oder den gesundheitlichen Zustand älterer Autofahrer gehen oder wo nun die Mehrzahl der Unfälle insgesamt in Deutschland stattfindet .
Mir geht es und deswegen hab ich auch explizit die Zahlen aus unserem Flächenbundesland zur Hand genommen , mehr um eine immer deutlicher werdende Tendenz und ihre gesellschaftlichen Ursachen . Um Folgen , die sich aus unserem gesellschaftlichen Kurs und ihrer Entwicklung ergeben und wo sie hinführen können . |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:06 | |
| - Tourist schrieb:
Ich glaube, da war die DDR wohl vorbildlicher.
Zum ersten gab es weit weniger Autos und es ist wohl auch niemand so bis in hohe Alter gefahren. Der Nahverkehr auf dem Dorf war allerdings nicht besser. Es gab aber mehr Möglichkeiten zum Einkauf. Das liegt einfach daran dass es einen "Versorgungsauftrag" gab.
Heute gibt es nur dort Geschäfte wo der Unternehmer daran verdient. Hier in der Umgebung 4 km entfernt noch ein kleiner Edeka, auch in größeren Dörfern gibt es nach einigen Versuchen inzwischen keine Geschäfte mehr. Hier im wirklich kleinen Dorf hatte ein Lädchen 3 x die Woche geöffnet und man konnte Bestellungen abgeben. So weit möglich ( es gab ja Mangelware) wurden die dann erfüllt. Natürlich war das Angebot klein aber zum satt werden hat es immer gereicht. Was knapp war wurde nach Haushaltsgröße (Personenzahl, Kinder) zugeteilt. Unter anderem auch die Schokoweihnachtsmänner, deshalb gab es vielleicht sogar mehr davon auf dem Gabentisch weil sie gehamstert wurden wo es nur ging. .
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| | | mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:19 | |
| Kann es sein das wir vergessen das bereits über 50% der Bürger schon im Rentenalter sind? und immer weniger Jugend gemacht wurde?
Wurde das bei der Auswertung berücksichtig? .
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.
Zuletzt von mex am 28.12.15 17:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:21 | |
| - Tourist schrieb:
Da sind die Leute in deinem Alter aufs Land gezogen, weil sie die Steuern in den Städten nicht zahlen wollten
Diesen Grund für einen Wohnsitz auf dem Land habe ich nun noch nie gehört. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:27 | |
| - Luna schrieb:
Der Nahverkehr auf dem Dorf war allerdings nicht besser. Es gab aber mehr Möglichkeiten zum Einkauf. Das liegt einfach daran dass es einen "Versorgungsauftrag" gab.
Heute gibt es nur dort Geschäfte wo der Unternehmer daran verdient. Hier in der Umgebung 4 km entfernt noch ein kleiner Edeka, auch in größeren Dörfern gibt es nach einigen Versuchen inzwischen keine Geschäfte mehr.
"Versorgungsauftrag" ist ein gutes Stichwort , den gibt es nach meiner Ansicht von staatlicher Seite eben noch ganz genauso , nur wird diesem der Staat nicht mehr gerecht .
Da stellt sich mal die grundsätzliche Frage , wofür ist das Staatswesen eines Landes eigentlich überhaupt da ?
Sicher hat auch die unterschiedliche Entwicklung beider deutscher Staaten mit dem scheitern des Sozialismus , hier im Westen kräftig geholfen , um allem was als staatlich oder Staatsbetrieb galt , einen negativen Beigeschmack zu verpassen und gleichzeitig die Privatisierung etlicher Bereiche , die nach meinem Empfinden in der Verantwortung eines Staates liegen , forciert .
Hier kommt leider wieder eine urdeutsche Tendenz zum tragen , die ich für mich Sekt oder Selters Mentalität nenne . Die Deutschen tun sich mit Kompromissen enorm schwer , es gibt bei uns zwischen Liebe und Hass , Begeisterung und totaler Ablehnung nicht viel .
Um unser Land in der Fläche am Leben zu erhalten , braucht es aber genau diese Kompromisse , bei der der Privatisierung ab einem gewissen Punkt Einhalt geboten werden muß und der Staat wieder zurück muß in eben seinen "Versorgungsauftrag" .
Grundlegende Dinge wie Wasser /Stromversorgung , sowie öffentlicher Personennahverkehr sind Dinge , die nicht unter dem Gesichtspunkt der Rentabilität und dem Gewinnstreben , betrieben werden sollten . Viele Gemeinden werden dadurch lebenswert , das die Gemeinde als Arbeitgeber eine notwendige Infrastruktur verwaltet und damit auch die Arbeitsplätze in der Fläche schafft , wo es für die Privatwirtschaft nicht lohnenswert ist .
Was der Sozialismus übertrieben hat , zerstört der Kapitalismus zu stark , es gab lange Zeit in unserem Land den Mittelweg der sozialen Marktwirtschaft , zu dem wir nach meiner Ansicht zurück kehren müssen , um viele Strukturprobleme in unserem Land zu lösen .
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| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:32 | |
| Ich bin auch dafür , ab einem bestimmten alter einen Eignungstest für Senioren einzuführen : Jedoch sieht der ADAC die Gefahren-Gruppen etwas anders gelagert : [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Junge Autofahrer stellen im Straßenverkehr die größte Risikogruppe dar: Führerscheinbesitzer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren verursachen im Verhältnis zu anderen Verkehrsteilnehmern nicht nur die meisten Unfälle, sondern sind auch als Geschädigte am häufigsten gefährdet. Zu diesem Ergebnis kam die aktuelle Allianz-Studie "Jung und urban", die am 14. Oktober 2014 auf dem 3. Allianz Autotag im Allianz Zentrum für Technik öffentlich vorgestellt wurde.....
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:42 | |
| - apro schrieb:
- die am 14. Oktober 2014 auf dem 3. Allianz Autotag im Allianz Zentrum für Technik öffentlich vorgestellt wurde.....
Genau , das war letztes Jahr Apro , nur dreht sich das tendenziell leider um , zumindest hier oben und vor allem wichtig bei den Zahlen von Toten und Schwerverletzen , aber daraum gehts auch explizit in diesem Thread gar nicht .
Sondern eher darum , warum wir diese Tendenzen haben und wie man was daran ändern könnte .
Vergangene Diskussionen zu der Materie endeten hier im Forum immer nur in gegenseitigen Fingerzeigen , hier solls mal nicht darum gehen , einander die Schuld für Unfälle zuzuschieben , sondern ob wir die Entwicklungen durch unsere gesellschaftliche Entwicklung selber forcieren oder eben auch ändern könnten . |
| | | Tourist verstorben
Anzahl der Beiträge : 52237
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:44 | |
| - Daisy Dösig schrieb:
Diesen Grund für einen Wohnsitz auf dem Land habe ich nun noch nie gehört.
Es ist aber leider so Daisy, hier in Oyten und Umgebung zogen die Bremer hin, ihren Job haben sie in Bremen behalten und sie beschweren sich auch noch, das die Wege nach Bremen kaputt gefahren werden, es ist ein Hohn, und die Steuern der Arbeitnehmer kassiert Niedersachsen ein, deshalb ist in Bremen immer weniger Geld vorhanden, und die Bayern schimpfen, daß sie uns aushalten sollen. .
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I am Walter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 17:50 | |
| - Tourist schrieb:
Es ist aber leider so Daisy, hier in Oyten und Umgebung zogen die Bremer hin, ihren Job haben sie in Bremen behalten und sie beschweren sich auch noch, das die Wege nach Bremen kaputt gefahren werden, es ist ein Hohn, und die Steuern der Arbeitnehmer kassiert Niedersachsen ein, deshalb ist in Bremen immer weniger Geld vorhanden, und die Bayern schimpfen, daß sie uns aushalten sollen. Auf der anderen Seite musst du aber auch bedenken Walter , wenn ich eine umgekehrte Tendenz habe , wie das bei jungen Leute heute vielfach der Fall ist , nämlich immer mehr Zuzug in die große Stadt , wird der Wohnraum knapp und immer teurer , was für die Stadtbewohner ein heftiger Nachteil ist , in unserem Land teils so extrem , das sich Berufseinsteiger das Leben in der Stadt kaum leisten können . |
| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 18:24 | |
| Hier haben zwei Altersgruppen eine hohle Birne gezeigt ....
siehe hier-------> [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 18:31 | |
| - apro schrieb:
- Hier haben zwei Altersgruppen eine hohle Birne gezeigt ....
Stimmt, aber hier würde ich für den Rentner plädieren, der sich allenfalls etwas oberlehrerhaft aufgeführt hat mit seinem Rechtsüberholvorgang. Alles Weitere ist so hohl wie das abgebildete Plattencover (?) von dem anderen Halbaffen. Sorry, geschmackloser geht es kaum als seine Kollegen aus der Rapperszene geköpft darzustellen. Was für ein Idiot. |
| | | mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 18:38 | |
| - apro schrieb:
- Hier haben zwei Altersgruppen eine hohle Birne gezeigt ....
siehe hier-------> [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Dieter sicher gibt es Menschen die gesundheitlich nicht mehr am Steuer eines Autos sitzen sollten. Nur die Gesellschaft unterscheidet nicht " Fahrtüchtig " ist meiner Meinung nicht uoder nur bedingt altersabhängig- die einen rasen die anderen Fahren vorsichtig das beim Rasen die Kontrolle leichter verloren geht liegt am Tatbestand unabhängig wie alt der Fahrzeugführer ist. Der Hausarzt ist eine Stelle die den Gesundheitszustand kennt und sollte ein entsprechendes Rezept ausstellen damit die Fahrtüchtigkeit zu überprüft wird, jeder ist von Natur aus von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt, Fehler machen immer nur die Anderen. .
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. |
| | | sprotte Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 10420
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 18:48 | |
| - Daisy Dösig schrieb:
Stimmt, aber hier würde ich für den Rentner plädieren, der sich allenfalls etwas oberlehrerhaft aufgeführt hat mit seinem Rechtsüberholvorgang. Alles Weitere ist so hohl wie das abgebildete Plattencover (?) von dem anderen Halbaffen. Sorry, geschmackloser geht es kaum als seine Kollegen aus der Rapperszene geköpft darzustellen. Was für ein Idiot. aber Knurri war das dann wohl nicht? .
ist es nicht schrecklich, daß uns die Politiker und andere Kaffeegrundleser immer mehr das Leben vermiesen ? |
| | | Herrmann Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 21727
| Thema: Re: Die Gesellschaft in der sowas von sowas kommt , eine Bestandsaufnahme 28.12.15 18:49 | |
| - Tourist schrieb:
Es ist aber leider so Daisy, hier in Oyten und Umgebung zogen die Bremer hin, ihren Job haben sie in Bremen behalten und sie beschweren sich auch noch, das die Wege nach Bremen kaputt gefahren werden, es ist ein Hohn, und die Steuern der Arbeitnehmer kassiert Niedersachsen ein, deshalb ist in Bremen immer weniger Geld vorhanden, und die Bayern schimpfen, daß sie uns aushalten sollen. Ich schimpf am allerwenigsten über Bremen , halt ich mich raus aus der Diskussion . .
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