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| Russland hat deutsches Schweinefleisch satt | |
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Autor | Nachricht |
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Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 19:49 | |
| Zitat Susi Sorglos:
- Zitat :
- Landwirtschaft hat nun mal andere Gesetze als die mettaallverarbeitende Branche.
Und trotdem gabs ne Abwackprämie um die notleidende Autoindustrie zu retten. Merkwürdig, was? Nun ja. Die Landwirtschaft in ganz Europa wird seit Jahren stark subventioniert.
Zitat Susi Sorglos:
- Zitat :
- Und wenn Tante Merkel und Onkel Meier morgen irgend ein politisch-landwirtschaftlicher dünnpfiff einfällt,
dann machen abertausende Bauern eine lange Nase Das trifft alle Branchen. Auch technische Vorschriften ändern sich. Plötzlich hast du ein Produkt im Lager stehen, das du nicht mehr verkaufen kannst. Unser Chef hat 4 Paletten mit rund 1.600 pneumatischen Maschinen seit bestimmt 15 Jahren in seiner Scheune stehen. Die können wir nirgends mehr in Umlauf bringen. Voll funktionstüchtig. Entsprechen aber nicht mehr den weltweit gültigen Standards. Nicht mal in Afrika will jemand das Zeug für ne schmale Mark haben. Sowas kommt immer wieder vor.
Weitere rund 800 Produkte liegen bei uns seit fast 2 Jahren im Lager. Die Maschinen wurden für ein großes Unternehmen in deren Farben und Design produziert. Plötzlich kauften die nicht mehr bei uns. Sind auf günstigere Produkte aus China umgestiegen. Einkaufspreis waren ca. 100 € das Stück. Wir produzieren die in Japan. 1,5 Jahre haben wir verhandelt, damit wir diese Produkte trotzdem in Umlauf bringen dürfen. Natürlich müssen vorher sämtliche Logos, Bezeichnungen, usw. dieses Unternehmens entfernt werden. Nur die Grundfarbe erinnert dann noch an das Unternehmen, welches die Rechte dafür besitzt. Das ganze wird dann in Behindertenwerkstätten erledigt und kostet wieder teures Geld. Nun müssen wir nur noch einen Händler finden, der uns den ganzen Posten abnimmt. Alerdings stehen nur 2 Kandidaten in Spanien und Italien zur Auswahl. Beißen die nicht an, wandert alles in den Schrott. Damit müssen Unternehmen in allen Branchen klarkommen. Es geht nicht immer alles nur bergauf.
Zitat Susi Sorglos:
- Zitat :
- Und wenn es übermorgen ein Naturereignis gibt, dass es irgendwo in der Welt eine regionale Katstrophengetreideernte gibt,
dann haben die Beuern den Markt nicht vorhergesehen, oder was? Es gab aber keine Katastrophe. Im Falle deutscher/europäischer Schweineproduzenten liegen andere Ursachen vor. Überproduktion, falsche Vermarktung, was weiß ich. Ich stecke nicht in der Materie drin. Kann wie alle anderen auch nur spekulieren. .
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| | | SusiSorglos Routinier
Anzahl der Beiträge : 3680
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 19:53 | |
| Die Ursache hieß: Putin. Und soetwas kann kein Landwirt vorhersehen. .
..die Susi [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Es geht weiter... auch wenn es manchmal nicht so scheint. Das Leben findet immer einen Weg und blüht plötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten vermutet. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 19:59 | |
| - Luna schrieb:
Der Wille alleine wird nicht reichen, auch die besten Ideen müssen finanziert und dann noch angenommen werden. Das funktioniert manchmal aber nicht immer. Das weiß eigentlich jeder der als Selbständiger arbeitet. Je höher dabei die Investitionen je schwieriger die Finanzierung und um so höher natürlich das Risiko auch zu scheitern. Die Voraussetzung ist Kapital und so viel wie möglich eigenes. Du bist sicher ein hervorragender Mitarbeiter in der Firma, der auch bereit ist Verantwortung zu tragen. Das wirkliche Risiko trägt aber der Unternehmer, das gesamte Wenn und Aber mit allen seinen Folgen. Gebe ich dir absolut recht, Luna. Aber auch dieses Problem haben alle Unternehmen. Du glaubst doch nicht das wir, ein mittelständisches Unternehmen mit einigen Dutzend Mitarbeitern, mal eben so ein paar hunderttausend oder gar Millionen Euro aus dem Ärmel schütteln? Da heißt es entweder betteln bei den Banken oder bei den Gesellschaftern. Wobei mir die Banken mittlerweile fast schon lieber sind. Solche Verhandlungen mit den Gesellschaftern zu führen ist einfach grausam. Betteln ist da tatsächlich der richtige Ausdruck. Um jeden Euro muß gekämpft werden. Da wird tage- und nächtelang um jeden Euro gefeilscht, den die locker machen sollen. Geht zu wie auf nem türkischen Basar. Aber wenn man Geld verdienen will, muß man zuerst investieren. So ist das nun mal. Banken kannst du wenigstens Sicherheiten anbieten. Gebäude, Unternehmensanteile, usw. Doch was willst du den Gesellschaftern anbieten? Denen gehört doch schon alles. Ich hasse diese Gespräche wie die Pest, kann mich aber leider nicht drücken. .
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| | | Herrmann Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 21731
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 20:04 | |
| - SusiSorglos schrieb:
- Die Ursache hieß: Putin.
Und soetwas kann kein Landwirt vorhersehen. Der Wahrheit halber muß man aber auch sagen das war die Antwort auf die Wirtschaftssanktionen des Westens . Die helfen vielleicht der Ukraine und zur Rückeroberung der Krim aber leider nicht den Bauern .Bei den Wirtschaftssanktion gegen Russland sehe ich insgesamt keinen Vorteil für die gesamte deutsche Bevölkerung mitsamt den Bauern . .
Vergebung ist das erste Anzeichen von Altersschwäche |
| | | Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 20:06 | |
| - SusiSorglos schrieb:
- Die Ursache hieß: Putin.
Und soetwas kann kein Landwirt vorhersehen. Lies doch bitte nochmal den von Herrmann verlinkten Artikel im ersten Beitrag. Dort ist die Rede davon, das bereits 2005 in Rußland angefangen wurde, die Eigenproduktion von Schweinefleisch nach oben zu treiben. Dort ist auch die Rede davon, das innerhalb von 8 Jahren die Produktion von Schweinefleisch in Rußland fast verdoppelt wurde. Irgendwann wären die Russen so oder so in der Lage gewesen, ihren Bedarf selbst zu decken. Man hatte doch genügend Vorlauf, um auf die sich verändernden Märkte zu reagieren. Ganze 10 Jahre hätte man gehabt. Doch man hat die Märkte offenbar nicht im geringsten beobachtet. Man hat die Produktion weiter hoch gefahren, als ob nichts wäre.
Die gegenseitigen Sanktionen haben das Ganze nur beschleunigt.
Wer so nachlässig agiert, der sollte die Schuld bei sich suchen. .
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| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35947
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 14.02.16 22:39 | |
| - Max van Maier schrieb:
Solche Verhandlungen mit den Gesellschaftern zu führen ist einfach grausam. Betteln ist da tatsächlich der richtige Ausdruck. Um jeden Euro muß gekämpft werden. Da wird tage- und nächtelang um jeden Euro gefeilscht, den die locker machen sollen.
Und würdest du selbst Gesellschafter sein wollen? |
| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 15.02.16 7:16 | |
| - mex schrieb:
doch du hattest geschrieben ein Landwirt auch in ein freies Land - darauf hatte ich geantwortet oder habe ich das falsch verstanden ?
OK Mex , das mag für die Mitgliedsstaaten innerhalb der EU leichter sein ...... |
| | | Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 15.02.16 19:29 | |
| - Luna schrieb:
Und würdest du selbst Gesellschafter sein wollen? Ich kenne seit knapp 2 Jahren beide Seiten.
In GB, hauptsächlich in der Ölindustrie, haben wir unsere Produkte über einen riesigen britschen Konzern vertrieben. Leider ist es so, das in deren großer Produktpalette, unsere Sachen einfach untergingen. Die Verkaufszahlen waren für uns nicht zufriedenstellend. 2013 sind 2 Verkäufer dieses Unternehmens an uns heran getreten und wollten sich selbständig machen. Dabei nur unsere Produkte vertreiben. Also haben wir überlegt. Einfach einem Weltkonzern die Verträge kündigen? Wie würden die reagieren? Nach langer Überlegung haben wir es dann getan, da wir uns bessere Verkäufe erwarteten. Hat zwar einiges böses Blut gegeben. Aber so ist eben das Business. Am 01/07/2014 gingen die Beiden dann an den Start. Die Firma ist in der Nähe von Aberdeen. Dort ist das Mekka der englischen Ölindustrie. Aberdeen wird auch als Ölhauptstadt Europas bezeichnet. Die Jungs brauchten natürlich Geld. Banken wollten sie so weit es geht raushalten. Also wurden Gesellschafter gesucht. Die Zwei halten gemeinsam 50,2 % an ihrem Unternehmen. Jeder 25,1 %. 49,8 % standen zum Verkauf. Da ich der Meinung war und bin, das sich dort gutes Geld verdienen läßt, habe ich mich entschlossen, mich am Unternehmen zu beteiligen. Ich hatte lange und viele Gespräche mit meiner Frau deswegen. Sie war anfangs dagegen. Nachdem ich sie endlich überzeugt hatte, habe ich 24,9 % der Anteile übernommen. Die restlichen 24,9 % hält einer unserer Gesellschafter. Nun ist es so, das man anfangs immer wieder Geld reinstecken muß in ein solches Projekt. Bei mir sind es mittlerweile eine Summe im niedrigen 6-stelligen Bereich. Und natürlich mußte am Anfang immer wieder nachgeschossen werden. Da ich 100 %-ig an den Erfolg der Beiden glaubte, habe ich das auch getan. Mittlerweile laufen die Geschäfte richtig gut. Auf die Zukunft gesehen, bin ich mir sicher das es eine gute Investition war. Hier sitze ich aber auf der anderen Seite vom Tisch, auf der Seite der Geldgeber. Da ich beide Seiten kenne, ist mir schon klar, das man investieren muß, um später Geld verdienen zu können. Ich weiß selbst sehr gut, was die Finanzierung diverser Projekte in unserer Branche kostet. Ich investiere deshalb, weil ich absolut an den Erfolg glaube. Da ich natürlich Einblick in die Bücher habe, weiß ich auch was realistisch ist. Für sinnvolle Projekte war und bin ich bereit, auch Geld nach zu schieben. Wichtig ist, das man gegenseitiges Vertrauen hat. Genau dieses vermisse ich zumindest bei einem unserer Gesellschafter. Er ist ein reiner Investor. Hat Firmenbeteiligungen überall auf der Welt. Die Unternehmen in die er investiert, interessieren ihn nicht die Bohne. So etwas ist keine gute Basis. Allerdings lehnt er auch jedes Angebot in auszuzahlen ab.
Ich würde mich auch finanziell an unserem Unternehmen beteiligen wenn ich die Möglichkeit hätte.. Allerdings würde das meinen finanziellen Rahmen sprengen. Ist also reine Utopie. .
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| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35947
| Thema: Re: Russland hat deutsches Schweinefleisch satt 15.02.16 21:07 | |
| Da wünsche ich dir Erfolg Max und dass du nicht enttäuscht wirst. Gesellschafter lassen ja in der Regel ihr Geld und andere Menschen arbeiten um sich an den Gewinnen zu erfreuen. Gesellschafter die selbst im Unternehmen arbeiten kenne die Probleme der Firma und die Hintergründe viel besser. Außerdem können sie selbst auf das Ergebnis besser einwirken. |
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