Verantwortlichkeiten

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In einem anderen Thema schrieb mex zum Punkt "was ein Minister tut" :

Zitat :: sie unterschreiben ohne beurteilung der Sachlage?

Das ist so nicht richtig. Ein Ministerium funktioniert im Prinzip nicht anders, als ein Wirtschaftsunternehmen. Meine Frau hat ihre Ausbildung in einem Bundesministerium gemacht und danach auch einige Zeit in eben diesem in Bonn und Berlin gearbeitet. Nun hat irgend jemand eine Idee. Das kann die Ministerin/der Minister sein oder aber jeder x-beliebige Mitarbeiter. Nimm z.B. das Arbeitsministerium. Irgendwer meint, die H4-Beträge sind zu niedrig. Jetzt geht diese Info bis hoch zum Minister. Ist dieser der selben Meinung, veranlasst dieser, das der Sachverhalt geprüft wird. Nun werden die Referate tätig. Man sammelt Infos, läßt bei Bedarf Studien anfertigen, prüft eben alles um herauszufinden, ob dem tatsächlich so ist. Kommt man in den Referaten zu dem Ergebnis, das die H4-Sätze zu niedrig sind, landet dies beim Minister auf dem Tisch. Der überlegt nun, was er tut. Eine Möglichkeit wäre, Erhöhung der Sätze. Mit der Vorgabe hierzu eine Lösung zu erarbeiten geht diese nun in die Fachreferate. Hier sitzen die wirklichen Experten, Finanzfachleute, Sozialfachleute, Juristen, usw. Diese erarbeiten einen Lösungsvorschlag, welcher der Vorgabe des Ministers entspricht. D.h. man prüft den Finanzbedarf, checkt mit anderen Dienststellen wie dem Finanzministerium ab, was z.B. finanziell möglich ist, welche Mittel man freigeben kann und und und. Aus all diesen Informationen und Recherchen erstellen die Fachreferate einen Bericht, der dem Minister vorgelegt wird. Findet dieser die Zustimmung des Ministers, wird daraus eine Gesetzesvorlage von den Juristen erarbeitet. Die geht dann in den Bundestag und die Abgeordneten diskutieren diese. Herrscht Uneinigkeit, geht das Ganze in die Fachausschüsse. Hier wird wieder geprüft, überarbeitet und alles erneut in den Bundestag. Solange bis entweder ein Gesetz angenommen oder endgültig abgelehnt wird. Der Minister leitet das Ganze, lenkt die Arbeit in die (seiner Meinung nach) richtigen Bahnen. Die eigentliche Arbeit jedoch findet in den Referaten und Fachreferaten statt. Wollte ein Minister das alles selbst machen, er müßte Wirtschaftsfachmann, Finanzfachmann, Jurist, usw. in einer Person sein. Das ist unmöglich.

In einem Wirtschaftsunternehmen ist das nicht anders. Unsere Reperaturabteilung hat z.B. festgestellt, das bei einer Maschine die Kegelräder schnell verschleißen. Man sammelt halt Informationen über jede eingeschickte Maschine und irgendwann fällt eben auf, das dieses Teil übermäßig häufig ersetzt wird. Diese Info landet dann beim Betriebsleiter auf dem Tisch. Dieser bespricht das nun mit dem Geschäftsführer und mir. Wir überlegen was zu tun ist. Die Lösung in diesem Fall ist sehr einfach, wir brauchen bessere Kegelräder. Also leiten wir die notwendigen Schritte ein, um diese Lösung in die Praxis umzusetzen. Die notwendige Arbeit dafür müssen die einzelnen Abteilungen machen. "Sales & Marketing" müssen Infos beim Kunden sammeln. Ist das wirklich ein Problem in der Praxis? Ist der Kunde unzufrieden? Wäre der Kunde überhaupt bereit, für ein besseres Produkt einen höheren Preis zu zahlen? Und und und! Ist das geklärt erhält "Research & Development" den Auftrag ein besseres Einzelteil zu entwickeln. Dabei muß natürlich der Zulieferer eingebunden werden. In dem Fall wurde ein besseres, speziell gehärtetes Kegelrad entwickelt. Nun werden Tests gemacht und die Ergebnisse ausgewertet. All diese Ergebnisse landen nun auf dem Tisch der Geschäftsleitung. Erst jetzt werde ich tätig. Prüfe ob Zulieferer liefern können wie von uns gewünscht. Spreche Preise ab. Kalkuliere neue Preise für das Ersatzteil, die Maschine, das komplette Set. Kalkuliere einen eventuellen Arbeitsmehraufwand, eben alles was organisatorisch dazu gehört. Erst jetzt, wenn alles geprüft ist, geht die Sache wieder zum Geschäftsleiter. Dieser wird jetzt die Entscheidung treffen, neue Kegelräder ja oder nein. Mit der eigentlichen Arbeit jedoch hat er nicht viel zu tun. Er lenkt lediglich alles in die richtige Bahn und trifft zum Schluß die entsprechende Entscheidung. Ob die technische und organisatorische Umsetzbarkeit gegeben ist, darüber zerbrechen sich andere den Kopf.
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Max jetzt verstehe ich wie ein Minister zu seinem Amt kommt, aber hast du nicht vor ein paar Tagen noch die Qualifkation für einen Posten in deiner Firma beschrieben?
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Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.

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Minister sind Mitglieder der Landes- oder Bundesregierung, die einen bestimmten Geschäftsbereich verantworten. In all ihren Entscheidungen sind sie aber von den Richtlinien der Politik abhängig die der/die Bundeskanzler/in vorgibt. Der/die Bundeskanzler/in hat die Richtlinienkompetenz und kann die Minister anweisen, entsprechend seiner politischen Vorgabe zu handeln und bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
Da es sich dabei immer um politische Entscheidungen handelt kann im Prinzip jeder Minister werden, unabhängig von seiner Ausbildung. Wer Minister wird, ist nur durch parteipolitische Interessen bestimmt.
Die Aufgabe eines Ministers ist es also im Wesentlichen dafür sorgen, dass sein Ressort rechtskonform, sorgfältig und im Interesse des Landes arbeitet. Die angesprochenen Qualifikationen besitzen eben die von Max genanten Experten. Es gibt nun mal keine Allroundmenschen die alles beherrschen.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

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Wie der Name "Minister" schon aussagt, dienen sie der Sache/dem Volk.Auch bei unseren Admins findet man den Wortstamm wieder, kurz: sie dienen den Usern Smile

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Don't count your chicken before they hatched

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mex schrieb:: Max jetzt verstehe ich wie ein Minister zu seinem Amt kommt, aber hast du nicht vor ein paar Tagen noch die Qualifkation für einen Posten in deiner Firma beschrieben?

Wie ein Minister zu seinem Amt kommt, ist wieder eine andere Sache. Da spielen jede Menge parteipolitische Interessen und was weiß ich was eine Rolle.

Natürlich suchen wir für bestimmte Tätigkeiten Fachleute. Du meinst sicher die vakante Stelle als Social Media Redakteur. Den oder die suchen wir deshalb, um genau das umzusetzen, was ich im Eingangsbeitrag schrieb. Das Marketingteam wertet regelmäßig die Klicks auf unserer Homepage, auf der Facebookseite, bei unserem youtube-Kanal usw. aus. Diese Klickzahlen sind in den letzten Jahren massiv in die Höhe gegangen. Viele Kunden und Interessenten kommentieren unsere Posts. Sie stellen Anfragen zu Produkten, wenden sich bei Problemen über facebook an uns, usw. Diese Fragen und Kommentare müssen zeitnah beantwortet werden. Dem Kunden muß gezeigt werden, das wir ihre Probleme und Problemchen ernst nehmen. Dafür braucht man eben einen Fachmann, der weiß wie man mit solchen Beiträgen umgeht. Wir werten diese Dinge natürlich aus. Von wo kommen die Klicks? Mit welchem Gerät wird auf unsere Seiten zugegriffen? Wie lange ist die Verweildauer auf unseren Seiten? Zur Zeit fehlen uns die Kapazitäten, das alles intensiver auszuwerten. Dafür brauchen wir diesen Mann/diese Frau. Soziale Medien nehmen einen immer wichtigeren Stellenwert im Geschäftsleben ein. In den USA erfolgt der Erstkontakt von Interessenten zu rund 25 % über unsere Facebookseite. Das ist ein riesen Wert. Von Land zu Land ist das unterschiedlich. Deshalb brauchen wir auf dieser Position eine absolute Fachfrau/einen Fachmann. Entwickelt hat sich das Ganze genau wie im Eingangsbeitrag beschrieben. Das Team von "Sales & Marketing" hat den Vorschlag zur Schaffung dieser Stelle unterbreitet. Sie haben eine Tätigkeitsbeschreibung erarbeitet und sind dann mit ihrem Vorschlag an die Geschäftsführung heran getreten. Wir fanden die Idee gut. Die Stelle wurde ausgeschrieben. Ist ein geeigneter Mitarber gefunden, wird das Team diesen dann in seine Aufgaben einarbeiten. Wir als Geschäftsführung erwarten dann Ergebnisse. Die Arbeit macht "Sales & Marketing"

Genau wie in einem Ministerium. Verantwortlichkeiten 3215

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