cosmopolitan Forum, Unterhaltung, Plaudern, diskutieren |
|
| |
Autor | Nachricht |
---|
palim Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 79937
| Thema: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 13:41 | |
| pränatale Genforschung ist das Zauberwort. Es wird über die Vererbung von Krankheiten geforscht. Ich frage mich was das soll. Schon jetzt werden wegen Trisomie immer mehr Schwangerschaften abgebrochen. Ich verurteile niemanden und weiß auch nicht, wie ich entscheiden würde, wahrscheinlich für das Kind, aber das sagt sich leicht wenn man nicht in dieser Situation ist. Was mich bei den unermüdlichen Forschern beunruhigt ist, dass sie anscheinend nur ihre Fähigkeiten im Sinn haben und kein Ende kennen. Wohin soll das führen, etwa zum Designer-Kind? Abgesehen davon kann eine Krankheit oder ein kleiner Unfall im Kindesalter alle Träume und Hoffnungen zunichtemachen. Wie seht ihr das? .
palim Du kannst das Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock |
| | | mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 14:08 | |
| - palim schrieb:
- pränatale Genforschung ist das Zauberwort. Es wird über die Vererbung von Krankheiten geforscht. Ich frage mich was das soll. Schon jetzt werden wegen Trisomie immer mehr Schwangerschaften abgebrochen. Ich verurteile niemanden und weiß auch nicht, wie ich entscheiden würde, wahrscheinlich für das Kind, aber das sagt sich leicht wenn man nicht in dieser Situation ist.
Was mich bei den unermüdlichen Forschern beunruhigt ist, dass sie anscheinend nur ihre Fähigkeiten im Sinn haben und kein Ende kennen. Wohin soll das führen, etwa zum Designer-Kind? Abgesehen davon kann eine Krankheit oder ein kleiner Unfall im Kindesalter alle Träume und Hoffnungen zunichtemachen. Wie seht ihr das?
ja da habe ich auch schon einiges gelesen - es ist schon soweit man kann sich das Kind bereits aussuchen.
(wenn die Nachricht fundamentiert ist)
.
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63318
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 14:27 | |
| wenn man von vorneherein weiß, man würde ein behindertes Kind bekommen, dann würde ich eine Schwangerschaft generell gar nicht anstreben! Gründe: ich möchte es dem Kind nicht antun und mir auch nicht
ich liebe mein behindertes Mädl, aber, mir hatte man auch keine Möglichkeit gegeben, es wurde festgestellt, alles in Ordnung! Tja, hätte ich es im Anfangsstadium gewußt, liest sich nicht schön, aber ich hätte mich dagegen entschieden. Nicht, weil die Sorge ein Leben lang andauert, das tut es auch bei den sog. Normalos, man weiß ja nie was alles kommt, muss keine Krankheit sein, auch Sucht oder andere Geschicke kann man nicht vorhersehen. Aber ich hätte dem Kind diesen Weg nicht zugemutet, obgleich: es geht unseren Behinderten in D nichts ab, es wird gut für sie gesorgt; das war vor 80 Jahren und wahrscheinlich schon immer, nicht so wie heutzutage. Also bin ich persönlich froh, dass es im Heute ist. .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | Tourist verstorben
Anzahl der Beiträge : 52237
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 16:31 | |
| Denkt mal an die alten Germanen, da wurde ein behindertes Kind einfach im Wald ausgesetzt, denn bei Naturvölkern war es wohl überhaupt nicht möglich, so ein Kind am Leben zu erhalten, es fehlten die sozialen Einrichtungen der heutigen Zeit. Und ehrlich gesagt, tut man dem Kinde nichts Gutes an, es muß sein ganzes Leben leiden und bei vielen ist es auch noch dem Spott der dummen Mitmenschen ausgesetzt indem man es den Schaustellern als Sensation anbietet, das ist auch noch nicht solange her, daß man so gemacht hat, nein Cami, du siehst das sehr richtig, auch wenn du nicht davon betroffen wärst. .
Drum fürchte Gott und scheue niemand.
I am Walter |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63318
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 16:59 | |
| ja, Walter, so ist es...in der Tier- und Pflanzenwelt überlebt nur der , der sich selber fortbringen kann...das heißt nicht, dass wir Menschen es gleichtun sollen....
als Kind im Cirkus sah man die kleinen Menschen, die sich als Clown herumschlugen, die unmögliche Späße machten, wir Kinder uns kugelten vor lachen...heute denke ich oft daran, wie man solche armen Menschen "benutzte"; diese jedoch waren oft sicher froh, überhaupt untergekommen zu sein und ihr tägliches Brot zu haben...nicht nur die armen Bären wurden mit Halsketten durch die Manegen geführt....mag gar nicht daran denken, alleine die großen Elefanten und ihre Kunststücke, die sie vollbringen mussten oder noch müssen....ich bin kein Freund von solchen Dingen, gehe auch als Erwachsener in keinen Circus... .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | palim Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 79937
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 18:48 | |
| - camina schrieb:
- wenn man von vorneherein weiß, man würde ein behindertes Kind bekommen, dann würde ich eine Schwangerschaft generell gar nicht anstreben! Gründe: ich möchte es dem Kind nicht antun und mir auch nicht
Wer von einer möglichen Weitervererbung einer Krankheit weiß, tut tatsächlich gut daran, erst gar nicht schwanger zu werden. Wenn wir freitags Wassergymnastik machen, ist auch immer eine Gruppe behinderter junger Leute im Becken nebenan. Sie sind sehr begeistert bei der Sache und scheinen in ihrer Welt, falls man das so sagen kann, glücklich zu sein. Mit welchem Recht sollte jemand darüber entscheiden, ob sich dieses Leben lohnt. .
palim Du kannst das Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock |
| | | Tourist verstorben
Anzahl der Beiträge : 52237
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 19:37 | |
| Ja Heidi, in der Gruppe mögen sie sich wohl fühlen, nur wie ist es wenn sie allein sind und sie wissen, daß Jugendliche ihres Alters jetzt tanzen gehen mit einem Freund, wie mag es da im Herzen dieser armen Kinder aussehen, das ist das was den Unterschied ausmacht, das sind arme Geschöpfe. .
Drum fürchte Gott und scheue niemand.
I am Walter |
| | | palim Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 79937
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 19:46 | |
| ich glaube nicht, dass sie sich darüber Gedanken machen, denn sie haben innerhalb der Gruppe, es handelt sich um eine Behindertenwerkstatt, auch ihren Spaß haben. .
palim Du kannst das Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock |
| | | FreundlicheUserin Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 12738
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 19:58 | |
| @ Walter: Sie wissen es oft selbst nicht und sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten - und im Rahmen ihrer schwer geprüften Eltern - irgendwie glücklich.
Als ich im Kindergarten war, gab es da einen kleinen Jungen. Der konnte nicht sprechen, aber er war immer gut drauf und lächelte. Wir alle hatten jüngere Geschwister, die auch noch nicht viel konnten, und er war voll integriert. Selbst die Rabauken behandelten ihn geduldig, und man spielte gern mit ihm, weil er niemanden ärgerte und nichts kaputt machte. Sein Opa brachte und holte ihn immer in Begleitung eines großen gutmütigen Schäferhunds ab. Da gingen meine Schwester und ich immer gern mit und eskortierten Opa und Enkel und Hund bis nach Hause. Wir verstanden gar nicht, dass unsere Eltern den Jungen für ein armes Kind hielten. Der hatte einen Opa und einen Schäferhund und lauter Freunde. So ein Glück haben nicht alle Kinder.
Später kam er in eine "Einrichtung". Das fanden wir Kindergartenkinder blöd, denn bei uns war er doch bestens akzeptiert und aufgehoben.
Zuletzt von FreundlicheUserin am 24.07.19 7:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 21:54 | |
| Es geht sicher nicht darum wünschenswerte Eigenschaften beim Menschen genetisch anzureichern. Mittels Gentherapie könnte man beispielsweise den Fehler im CFTR-Gen, der die Mukoviszidose verursacht, heilen und auch verhindern, dass Nachkommen der geheilten Person daran erkranken. Die Kosten für die Gentherapie wären nur ein winziger Bruchteil der Behandlungskosten konventioneller Therapieverfahren, die alle nur Symptome lindern, aber nicht die Krankheit heilen. Auch aus der Sicht der Krankenversicherung wäre die Gentherapie eine sinnvolle Maßnahme zur Eindämmung von Kosten und zur Verhinderung unmenschlichen Leids.
Das Ganze im Gegensatz zur Pränataldiagnostik, die gezielt nach Hinweisen auf Fehlbildungen oder Störungen beim ungeborenen Kind sucht. Vor allem ältere Schwangere mit erhöhtem Risiko für ein Kind mit Trisomie nutzen den Test. Der Fötus wird bereits in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät vermessen, zusätzlich werden bestimmte Blutwerte der Mutter analysiert. Eine Antwort auf die Frage, ob man das Kind behalten soll oder nicht muss jeder selbst entscheiden, denn man kann kaum vorhersagen wie das Leben des Kindes verlaufen wird. Bei einem offenen Rücken lässt sich zum Beispiel nicht absehen ob das Kind geistig behindert sein wird. Auch bei Trisomie 21 ist die Bandbreite der Ausprägung extrem groß. Neun von zehn Frauen lassen bei einer Trisomie einen Abbruch machen. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | palim Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 79937
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 23.07.19 22:24 | |
| wenn es denn mal so wäre. Die menschliche Unvernunft scheint manchmal grenzenlos zu sein. .
palim Du kannst das Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock |
| | | Knurro-Knurreck Experte
Anzahl der Beiträge : 6876
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 24.07.19 9:58 | |
| Wenn man erbliche Krankheiten gentechnisch bekämpfen könnte, dann wäre das sicher ein Segen. Für die, die sich‘s leisten können ... |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63318
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 24.07.19 10:03 | |
| soweit so gut, nur z.B. Trisomie 21 ist nicht erblich, offene Rücken sind nicht erblich, siamesische Zwillinge sind nicht erblich etc etc...wo fängt es an, wo hört es auf! Bluterkrankheit kann erblich sein, Diabetes kann erblich sein, Missbrauch von Alk und Drogen während der Schwangerschaft kann zu Behinderungen des Kindes führen..... .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | Alexia Cleverle
Anzahl der Beiträge : 1076
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 24.07.19 12:37 | |
| - Luna schrieb:
- Es geht sicher nicht darum wünschenswerte Eigenschaften beim Menschen genetisch anzureichern. Mittels Gentherapie könnte man beispielsweise den Fehler im CFTR-Gen, der die Mukoviszidose verursacht, heilen und auch verhindern, dass Nachkommen der geheilten Person daran erkranken. Die Kosten für die Gentherapie wären nur ein winziger Bruchteil der Behandlungskosten konventioneller Therapieverfahren, die alle nur Symptome lindern, aber nicht die Krankheit heilen. Auch aus der Sicht der Krankenversicherung wäre die Gentherapie eine sinnvolle Maßnahme zur Eindämmung von Kosten und zur Verhinderung unmenschlichen Leids.
Das Ganze im Gegensatz zur Pränataldiagnostik, die gezielt nach Hinweisen auf Fehlbildungen oder Störungen beim ungeborenen Kind sucht. Vor allem ältere Schwangere mit erhöhtem Risiko für ein Kind mit Trisomie nutzen den Test. Der Fötus wird bereits in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät vermessen, zusätzlich werden bestimmte Blutwerte der Mutter analysiert. Eine Antwort auf die Frage, ob man das Kind behalten soll oder nicht muss jeder selbst entscheiden, denn man kann kaum vorhersagen wie das Leben des Kindes verlaufen wird. Bei einem offenen Rücken lässt sich zum Beispiel nicht absehen ob das Kind geistig behindert sein wird. Auch bei Trisomie 21 ist die Bandbreite der Ausprägung extrem groß. Neun von zehn Frauen lassen bei einer Trisomie einen Abbruch machen. Wer weiß denn, wenn man ein Gen ausschaltet, ob der Mensch dann evtl. nicht an anderen Krankheiten leiden wird. So weit ist die Genforschung noch nicht, dass man nur die "schlechten" Gene ausschalten, nicht jedoch die Konsequenzen daraus erkennen kann. .
Liebe Grüße
Alexia |
| | | Knurro-Knurreck Experte
Anzahl der Beiträge : 6876
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 24.07.19 13:52 | |
| - Alexia schrieb:
Wer weiß denn, wenn man ein Gen ausschaltet, ob der Mensch dann evtl. nicht an anderen Krankheiten leiden wird. So weit ist die Genforschung noch nicht, dass man nur die "schlechten" Gene ausschalten, nicht jedoch die Konsequenzen daraus erkennen kann. Das kommt natürlich dazu, wenn der Mensch Frankenstein spielen will.
Man müsste aber auch abwägen. Wenn man zB eine Erbkrankheit genmäßig bekämpfen könnte, um den Preis, dafür Plattfüße zu bekommen, dann könnten sich die Eltern wohl dafür entscheiden, ein Kind ohne Erbkrankheit, aber dafür mit Plattfüßen zu bekommen. |
| | | palim Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 79937
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt 24.07.19 15:01 | |
| Schaltet man ein Übel aus ist es prima, doch woher weiß man, ob für die nächsten Generationen dadurch nicht zwei neue geweckt wurden? Vernünftig wäre es so wie cami sagte, lieber auf eine Schwangerschaft verzichten wenn es denkbar ist, eine Krankheit vererben zu können.
Angeblich wird bei der Fertilisation in vitro schon genügend Schindluder getrieben, deshalb glaube ich nicht, dass immer ethisch vertretbar gehandelt wird. .
palim Du kannst das Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock |
| | | Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: im Radio aufgeschnappt | |
| |
| | | | -------- Ähnliche Themen | |
|
Ähnliche Themen | |
| | --------Seite 1 von 1 | |
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum antworten
| |
| |
| |
|