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Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Arbeit? 03.02.18 18:29 | |
| Auch zu den Arbeitslosen noch ein paar Worte. ich möchte hier keinesfalls alle über einen Kamm scheren. Aber unsere Erfahrungen in der Firma sind ausnahmslos negativ. Bei Einstellung eines Langzeitarbeitslosen gibt es für 2 Jahre bis zu 50 % der Sozialabgaben von der Bundesagentur für Arbeit erstattet. Das ist ein hübsches Sümmchen. Trotzdem stellen nur wenige Firmen diese Leute ein. Warum wohl? Weil wir alle zuviel Geld haben? Wohl kaum. Wir haben über 3 Jahre mit der Bundesagentur und dem hiesigen Jobcenter zusammen gearbeitet. Haben etliche Kanditaten getestet. Eingestellt haben wir nicht einen. Faul, lustlos, kaum Kenntnisse, keine Bereitschaft zum Lernen. Da war gar nichts. Unterhalte ich mich mit Partnern, Kunden oder Zulieferern, höre ich fast überall die gleichen Geschichten. Kaum einer will Langzeitarbeitslose einstellen. Trotz sehr guter Angebote der Bundesagentur.
Bei Azubis sieht das Ganze nicht besser aus. Viele habe so gut wie kein Allgemeinwissen. Sie beherrschen zig Spiele auf der Playstation und dem Smartphone. Das man mit Smartphone, notebook, tablet und Co aber auch ernsthaft arbeiten kann, davon haben offenbar die wenigsten gehört. Selbst an Basics, wie einfachsten Grundrechnungen, scheitern viele. Deutsche Sprache? Daran scheitern selbst deutsche Bewerber. Mancher schaffts nicht mal den Namen seines Ansprechpartners im Bewerbungsschreiben richtig zu schreiben. Von Englisch will ich gar nicht reden. Wir können aber nicht bei den Grundlagen anfangen. Kein Unternehmen kann das. Also bleiben Lehrstellen unbesetzt. Im produktiven Bereich gibts sowieso kaum noch Bewerber und für irgendwelche Office Jobs reicht das Wissen erst recht nicht.
Auch bei den angegebenen Fähigkeiten wird gern getrickst. Auf die Idee, das ein potentieller Arbeitgeber das überprüft, kommt mancher nicht. Sprachen ist immer so ein Thema. Da liest man dann: "Englisch in Wort und Schrift sehr gut. Französisch gut. Oder Spanisch gut. " Da wird sehr gern übertrieben. Wir sind international tätig. Wir führen Vorstellungsgespräche auch auf Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch, Arabisch, Italienisch oder Türkisch, wenn ein Bewerber angibt, diese Sprache zu beherrschen. Seltsamerweise lösen sich manch angegebenen Sprachkenntnisse dann in Luft auf. Wenn Bewerber jedoch schon bei der Bewrbung tricksen, was soll das nach der Einstellung werden? Sorry, da kann ich drauf verzichten.
Mancher sollte vielleicht mal ein paar Tage an meinem Platz sitzen und einige Bewerbungsgespräche führen. Danach würde keine Beiträge mehr kommen, warum man nicht Arbeitslose einstellt. .
Fight Ukraine! Fight! |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Arbeit? 03.02.18 21:37 | |
| Gemeinsam ist diesen drei Krisen, dass sie nicht plötzlich kamen, doch Bundesregierung und Kanzlerin haben die Warnsignale ignoriert.
Dass griechische Haushaltsdaten in großem Umfang gefälscht und geschönt waren, wusste man seit Jahren. Der IWF hatte spätestens seit 2005 vor einer gravierenden Verschlechterung der Schuldensituation in Griechenland gewarnt und schon 2009 war ein Bankrott der griechischen Banken abzusehen. Die Nichtbeistandsklausel im Maastricht-Vertrag war die deutsche Brandmauer gegen eine europäische Transferunion. Sie besagt, dass eine Haftung der EU sowie sämtlicher Mitgliedsstaaten für Schulden eines anderen Mitgliedsstaates ausgeschlossen ist. Dennoch hat Angela Merkel dem Bruch dieser Klausel anstandslos zugestimmt. Auch eine geordnete Staatsinsolvenz Griechenlands, eine Rekapitalisierung der griechischen Banken zur Vermeidung von Ansteckungseffekten, ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro wäre eine Möglichkeit gewesen. Die Vergemeinschaftung von Staatsschulden und Bankrisiken, ein Eurozonenhaushalt zur Vergemeinschaftung von Fiskalpolitik wird die Folge sein.
Von Flüchtlingen war 2007 aber auch noch nichts zu sehen. Im Jahr 2011 als der Bürgerkrieg in Syrien ausbrach ergingen Urteile der höchsten europäischen Gerichte, dass Asylbewerber, die durch Griechenland unberechtigt in ein anderes EU-Land eingereist waren, nicht nach Griechenland zurückgeschickt werden durften, was gleichzeitig bedeutet, das Dublin-System funktioniert nicht mehr. Damit war klar, dass es zu einer großen Flüchtlingskrise kommen würde. Zum selben Zeitpunkt aber, wo Griechenland die menschenunwürdige Behandlung von Asylbewerbern vorgewurfen wurde saß Merkel mit Griechenland am Verhandlungstisch und bot Milliardenzahlungen gegen griechische Reformversprechungen. Nur wurde nirgendwo verlangt, dass Griechenland sein Asylverfahren menschenrechtskonform gestaltet und Asylbewerber menschenwürdig unterbringt. Damit hätte Merkel das offene Tor im Dublin-System schließen können.
2013 verkündete Cameron, dass die Briten 2017 in einem Referendum über die Mitgliedschaft in der EU entscheiden sollten. Gleichzeitig verlangte er eine Reform der EU, die diese weniger bürokratisch machen und den Mitgliedsstaaten mehr Freiräume einräumen sollte. Es wäre im vielfachen Interesse Deutschlands gewesen, Großbritannien als wichtigen Wirtschaftspartner in der EU zu halten. Der Wunsch nach einer Reform der EU wurde aber von Deutschland nicht unterstützt, was maßgeblich zum Brexit beitrug und damit zur bislang größten Krise der EU. Die Chance einer Reform wurde verpasst und die Machtbalance in der EU verschiebt sich zugunsten der Schuldenvergemeinschafter.
Die potentiellen Kosten der Energiewende haben Wissenschaftler abgeschätzt. Je nach Höhe des Reduktionsziels von 70 oder 85 Prozent CO2-Minderung gegenüber 1990 dürften sie „im Bereich von 1000 bis 2000 Milliarden Euro liegen“. Auf die nächsten 33 Jahre heruntergebrochen, seien das jährlich 30 bis 60 Milliarden Euro oder 1 bis 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, heißt es in der Studie, die die drei Wissenschaftsakademien Leopoldina, Acatech und Union gemeinsam vorgelegt haben. Da das Minderungsziel der Politik allerdings bei 80 bis 95 Prozent liegt, dürften die Kosten mit zwei Billionen Euro deutlich unterschätzt sein. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | Max van Maier Experte
Anzahl der Beiträge : 8515
| Thema: Re: Arbeit? 04.02.18 10:51 | |
| Natürlich haben die Griechen getrickst. Die haben schon immer mit getürkten Zahlen gearbeitet. 1981 trat Griechenland der EU bei. Die Aufnahme wurde mit gefälschten Zahlen erschwindelt. Aber in Europa, auch in Deutschland, hat man die Augen schön zugemacht. Bundeskanzler war damals ein gewisser Helmut Schmidt. Die Euroeinführung wurde unter der Regierung Kohl vorbereitet. Und wieder haben die Griechen falsche Zahlen vorgelegt. Und wieder wurde das ignoriert. Die Einführung des Euro-Bargeldes fiel dann in die Amtszeit von Gerhard Schröder. Doch auch die Genossen haben nicht die Reißleine gezogen. Das dieses Kartenhaus irgendwann zusammen brechen würde, war schon vor Jahrzehnten klar. Nun in der Amtszeit von Angela Merkel ist es passiert. Doch die Verantwortung dafür tragen andere. Nämlich der ach so hochgelobte Schmidt, Kohl und Schröder. Die wussten genau, wenn es denn passiert, sind sie nicht mehr im Amt. Dann müssen sich andere damit plagen. Frau Merkel hats nun getroffen. Die steht vor den Trümmern der verfehlten Politik der letzten Jahrzehnte.
Deine Forderungen beinhalten einen deutlichen Widerspruch. Auf der einen Seite propagierst du die Staatsinsolvenz Griechenlands, auf der anderen Seite forderst du die Aufrechterhaltung des Dublin Abkommens. Das passt nicht. Hätte man die Dublin Vereinbarungen aufrecht erhalten, hätten die Flüchtlinge dort bleiben müssen, wo sie den Boden der EU betraten. Für einen großen Teil wäre das Griechenland gewesen. Nun willst du Griechenland in den Bankrott schicken, forderst aber gleichzeitig das dieser bankrotte Staat hunderttausende Flüchtlinge versorgen soll? Wie soll das gehen?
Das Dublin Abkommen war von Anfang an ein ein Konstrukt, welches irgendwann scheitern musste. Denn Staaten wie GB, Deutschland, die Niederlande, Belgien, u.a. profitierten davon. Denn den Initiatoren war schon damals klar, wo Flüchtende in Europa einreisen werden. Nicht in Deutschland, in Frankreich oder den BeNeLux Staaten. Die Mittelmeeranrainer würden in Zukunft die Hauptlast tragen müssen. Damit die ständig klammen Regierungen in Ländern wie Griechenland und Italien zustimmten, wurden denen einige Milliarden Beihilfen gezahlt, wie man heute weiß. Es gab Kohle und schon haben die Hirnis unterschrieben.
Doch. Von Flüchtlingen war 2007 schon sehr viel zu sehen. Auch lange zuvor gab es schon Millionen Flüchtlinge in Afrika. Nur in Europa wollte man nichts sehen. Hochgeschätzte Diktatoren wie Gaddafi hielten uns diese Menschen schön von der Backe. Und wurden fürstlich dafür entlohnt. In den Neunzigern war ich mehrmals in Somalia, dem Sudan und in Djibouti im Einsatz. Bereits damals gab es keinen funktionierenden Staat Somalia mehr. Im Sudan waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Norden und dem Süden längst an der Tagesordnung. Millionen Menschen waren auf der Flucht. Doch die irrten innerhalb Afrikas umher. Also waren die uninteressant. Ein Kamerad sagte damals, wenn irgendwann mal die Nordafrikaner ihre Grenzen öffnen, dann gibt es eine Flüchtlingswelle Richtung Europa wie wir sie noch nicht erlebt haben. Er hat recht behalten. Und in Europa soll das verborgen geblieben sein? Man wollte es nicht wahrnehmen!
Zu den Briten. Die hatten schon immer Sonderrechte. Erklärungen spare ich mir. Kann jeder selbst nachlesen. Doch wurden deren Forderungen immer dreister. Sie wollten alle Vorteile der EU, die Nachteile sollten aber andere tragen. Als sie ihren Willen nicht bekamen, reagierten sie trotzig wie ein Kleinkind. Ergebnis: BREXIT! Mit der alten Leier von den Folgen für die deutsche Wirtschaft braucht auch niemand kommen. Diese Geschichte ist seit den Russlandsanktionen endgültig ausgelutscht. Was gabs da für ein Geschrei. Deutsche Firmen gehen pleite, die Landwirtschaft wird ruiniert, usw. Was war wirklich? Für einzelne Unternehmen gabs eine kurzfristige Delle. Das wars. Die deutsche Wirtschaft ist robust, hat das ziemlich schnell weggesteckt. Heute boomt die Wirtschaft, eilt von einem Rekordergebnis zum nächsten. Und vor irgendwelchen Folgen durch die Russlandsanktionen ist nichts zu spüren. Heute haben wir ein Wirtschaftswachstum, davon hat vor einigen Jahren noch niemand was geahnt. Im Falle GB wird das nicht anders sein. Die ein oder andere Firma wird einige Probleme bekommen. Doch das wird in 2 - 3 Jahren ausgeglichen werden. Denn gerade der Mittlelstand, der in Deutschland rund 90 % der Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft stellt, ist längst flexibel genug um entsprechend zügig auf geänderte Bedingungen reagieren zu können. Wenn hier jemand nervös sein sollte, dann wäre ich das. Denn mein Geld steckt in einem Unternehmen in GB. Und nicht gerade wenig. Ich sehe das Ganze aber immer noch mit einer relativen Gelassenheit und habe mich längst mit einem kurzfristigen Einbruch der Geschäfte abgefunden. Nach jeder Talfahrt gehts auch wieder bergauf. Ein Auf und Ab ist völlig normal. Nichts weswegen man in Panik verfallen muss.
Die Zahlen zur Energiewende sind Schätzungen, Prognosen, Mutmaßungen. Nicht mehr und nicht weniger. Nach den angegebenen Zahlen müssten auf unseren 2 Personen Haushalt Mehrkosten in Höhe von rund 50.000 € zukommen. Das halte ich für mehr als unrealistisch! Heute verbrauchen wir Strom für 600-700 € im Jahr. Damit ich auf diese wahnwitzige Summe von Mehrkosten (!) komme, müsste sich der Strompreis vervielfachen. .
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