Wollen die uns verarschen ?

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@ Kuddel, ich habe mir den Artikel gerade mal durchgelesen und sehe darin nur die Bestätigung meiner Worte.

Zitat :: Viel Raum für Verschwörungstheorien.

"Bilde ich mir das ein oder haben wir es mit einem globalen Ölkrieg zu tun, mit den USA und Saudi-Arabien auf der einen Seite und Russland und dem Iran auf der anderen?" Diese Frage stellte der bekannte Journalist Thomas Friedman kürzlich in der "New York Times".

Verschwörungstheorien eines Journalisten. So wie es im Artikel steht.

Zitat :: In Russland spricht man seit Wochen offen von einem Komplott. ... Heute sei der Absturz des Ölpreises ebenfalls zwischen den US-Amerikanern und Saudis abgesprochen, schreibt das Russische Institut für Strategische Studien.

Natürlich. Was sollen sie auch sonst sagen?

Zitat :: Nicht nur Russland, auch der Iran wirft den USA und Saudi-Arabien konspirative Absprachen vor, die sich gegen die Wirtschaft des Landes richteten.

Wie ich schrieb. Die ärmeren OPEC-Länder sind stinksauer auf die Saudis. Dazu gehört auch der Iran.

Zitat :: Aber handfeste Beweise für ein Bündnis zwischen Saudis und US-Amerikanern gibt es nicht. Schuld an dem Preisverfall sind keine Absprachen, sondern vielmehr die Ölschwemme durch die neue Fördermethode Fracking.

Genau so ist es.

Zitat :: Richtig ist, dass Saudi-Arabien als größter Ölexporteur der Welt und gleichzeitig größter Opec-Produzent bislang nichts unternommen hat, um den Eindruck eines Komplotts zu entkräften. ... Was dabei aber nicht gesehen wird, ist, dass die Saudis mit ihrer hohen Förderung den Ölpreis so weit in den Keller schicken können, dass es auch für die US-Amerikaner kritisch wird

Genau darum gehts den Saudis. Den amerikanischen Ölförderern das Leben schwer machen. Schön das der Autor mir zustimmt.

Zitat :: Saudi-Arabien beobachtet die wachsende Konkurrenz aus den USA aufmerksam. Der sinkende Ölpreis kommt den Scheichs entgegen. Denn er bremst die US-amerikanische Schieferöl-Produktion. Fracking ist teuer, das schwarze Gold muss mit hohem technischem Aufwand aus Schiefergestein gelöst werden. Wenn der Ölpreis die Kosten nicht mehr deckt, ist Schluss mit dem amerikanischen Öl-Boom. Damit wären die klassischen Ölförderländer wieder am Zug.

Und wieder bin ich mir mit dem Autor einig.

Zitat :: Mehrere US-Produzenten signalisierten bereits, dass sie nur bei einem Preis von mehr als 70 Dollar je Barrel profitabel arbeiten

Der Autor schreibt 70 $, ich habe von 75 $ gesprochen. Da liegen wir nicht so weit auseinander. Es gilt dabei zu bedenken, das die Angaben bei den verschiedenen Unternehmen ebenfalls leicht auseinander liegen.

Zitat :: Aktuell bekommen die Ölproduzenten nur 84 Dollar pro Barrel.

Der Artikel ist bereits ein paar Tage alt. Mittlerweile dümpelt der Preis bei 60 $ rum. Jetzt passiert genau das, was ich in meinem obigen Beitrag bereits schrieb. Mit jedem Barrel geförderten Öl schreiben die Amerikaner ein Minus.

Zeitungsartikel sind so eine Sache. Du kritisierst ja selbst die Medienlandschaft. Nimm 3 verschiedene Zeitungen, die alle über das selbe Ereignis berichten und du erhältst 3 verschiedene Versionen. Nun sind aber gerade in der Geschäftswelt Information lebenswichtig. Deshalb informieren wir uns. Das geschieht, indem wir uns die Geschäftszahlen dieser Unternehmen ansehen. Das kann jeder machen. Sind eh alles Aktiengesellschaften, die ihre Bilanzen veröffentlichen. Dazu kommen Erfahrungen anderer Unternehmen, die in dieser Branche Geschäfte machen. Man kennt sich halt. Banken veröffentlichen jede Menge Zahlen. Man muß sich nur die Mühe machen, das mal durchzuarbeiten. Ganz wichtig ist dabei aber das eigene Netzwerk. Wer global tätig ist, der hat in der Regel auch ein globales Netzwerk. So bekommt man die Infos die man will. Man muß nur wissen, wo man anklopfen und fragen muß. Smile

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Fight Ukraine! Fight!

Gast

Is schon alles richtig was du sagst Max , ist auch nicht so das ich nicht skeptisch wäre , weil ich das Fracking natürlich auch im Hinterkopf habe , andererseits trau ich den USA im Sinne ihrer Großmachtpolitik durchaus zu hier an die Schmerzgrenze und auch
noch ein Stück drüber zu gehen .

Aber sei es drum , spricht einiges dafür aber wie du schon schreibst eigentlich mehr dagegen .

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Tokoloshe2 schrieb:: Das wird aber ein Tanz auf dem Vulkan, wenn jemand der Meinung ist das man durch hohe Fördermengen von Crude oil Russland in die Knie zwingen kann, und hofft eine dem Westen zugeneigte Regierung wird uebernehmen.Dieser Schuss kann sehr leicht anch hinten losgehen indem er noch mehr Hass hervorruft.Ich glaube nicht das die Bevölkerung Russlands ihre Regierung verantwortlich machen, sondern den Erzfeind USA.Die nahe Vergangenheit hat gezeigt das man mit Sanktionen und anderen Massnahmen kein Land in die gewuenschte Richtun brachte, das Gegenteil trat ein.Southstream wollte Russland bauen, dann kam das njet von der EU, nach einigen Ueberlegungen wollte Juncker das wieder rueckgaengig machen, doch Russland hat sich derweil schon anders orientiert.
Diese ganzen Machtspiele können gehoerig ins Auge gehen und in etwas ausarten was sich keiner wuenscht.

Es gibt immer 2 Versionen. Die eine steht in der Zeitung. Das ist die Version, die du ansprichst. Die EU will nicht und Putin sagt den Bau der Pipeline ab. Die zweite Version ist die, die sich hinter den Kulissen, ohne Kenntnis der Öffentlichkeit, abspielt.

Gazprom hat nicht mal im Ansatz Kohle für dieses Projekt. Nicht mehr. Vor 5 Jahren sah das noch anders aus. Stand der Dinge ist. Man muß 2 Pipelines nach China bauen. Man muß die Förderstätten in Ostsibirien erschließen. Diese Verträge sind gemacht. Nun gilt es sie einzuhalten. Die Kosten hierfür liegen im dreistelligen Milliardenbereich. Wie die Russen das stemmen wollen, steht noch in den Sternen. Sberbank, einer der Hauptfinanziers für Projekte von Gazprom, will nicht. Außerdem rutschen die gerade selbst ins Chaos. Deren Experten haben von Anfang an vor dem Deal mit den Chinesen gewarnt. Zu hohe Kosten, zu wenig Ertrag. Nun gehen die Preise in den Keller. Der Gaspreis läuft dem Ölpreis mit einiger Verzögerung hinterher, d.h. er wird ebenfalls weiter sinken. Die Kosten dagegen steigen in der Regel. Bis heute ist die Finanzierung nicht geklärt. Was hätte Putin nun machen sollen? Eingestehen das man sich übernommen hat? Niemals hätte er das. Also wird die böse EU vors Loch geschoben. So läuft das nun mal.

Rußland ist nicht der einzige Betroffene in dem Ölstreit zwischen den USA und den Saudis. Auch andere Staaten leiden darunter. Norwegen z.B. Niemand hat ein Interesse daran, den Norwegern zu schaden. Doch auch die norwegische Krone geht im Moment nach unten. Auch das eine Folge des sinkenden Ölpreises. Alle Staaten, die ihre Wirtschaft hauptsächlich auf die Förderung von Öl und Gas stützen, in Norwegen macht der Anteil immerhin ein Drittel der Gesamtwirtschaft aus, spüren gerade die Folgen.

Ich kann hier natürlich keine Quellen angeben oder zu sehr ins Detail gehen. Das würde mich den Job kosten, wenn das an die richtige (falsche) Adresse kommt. Aber du kannst entweder den Journalisten glauben oder du denkst mal in Ruhe über meine Worte nach. Laß einfach mal deine Abneigung gegen alles westliche außen vor und versuche nüchtern die reine Faktenlage zu betrachten. Dann wirst du verstehen was ich meine.

Selbst bin ich von der ganzen Geschichte hin und hergerissen. Als Privatmann freue ich mich über sinkende Benzin- und Heizkosten. Als Vertreter eines Unternehmens, welches den Großteil seines Geldes durch die Öl,- Gas- und Pipelineindustrie verdient, wünsche ich mir hohe Preise. Der Frackingboom in den USA beschert uns im Moment immense Umsatzsteigerungen. Ein niedriger Ölpreis könnte das Geschäft zunichte machen. Deshalb ist die Situation jetzt für mich nicht im geringsten befriedigend. Ein hoher Ölpreis würde uns weiterhin gute Geschäfte bescheren. Ein hoher Ölpreis würde aber auch die Finanzkraft der Russen stärken. Und glaube mir. Nicht eine Sekunde würde ich zögern, wenn ich auch nur die geringste Möglichkeit sähe, in Rußland Geld zu verdienen. Das ist allerdings zur Zeit nicht möglich, was ich als Geschäftsmann sehr bedauere.
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