cosmopolitan Forum, Unterhaltung, Plaudern, diskutieren |
|
| |
Autor | Nachricht |
---|
camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63320
| Thema: Re: Armenier-Frage 26.04.15 11:40 | |
| darum geht es nicht Sachse, aber darum, dass du ständig in irgend welchen Kriegsereignissen von gestern und heute wühlst und dich irgendwie mitten drin fühlst....du bewegst damit nichts, änderst nichts, bist aber ständig mit erhobenem Zeigefinger unterwegs und meinst alles besser zu wissen oder gar zu machen..... in dieser Kriegsmaschinerie bewegt niemand etwas, nur die handvoll der Regierenden, die entscheiden! Krieg ist niemals zum Wohle des Menschen; es geht immer nur um Machtgehabe grenzüberschreitend, um herauszufordern zum Kampf; selbst die friedlichsten Menschen werden dann zu Scheusalen, wenn es darum geht, ich oder der....und die Mordlust in den Kriegen kommt hinzu, wenn der Mensch seine Mitte verloren hat... und keiner ist davor befeit, wenn es darauf ankommt, nicht die Notwendigkeit zu sehen, sein eigenes Leben im Vordergrund zu be wahren und zu verteidigen..... keiner stellt sich hin und sagt, bitte schön, steche zu, oder schieße nieder und danach noch danke, haste gut gemacht, sollte es nicht sofort zuende sein.... hier im jetzigen Frieden gelebt, da bietet es sich an, klug zu reden, selbst sitzt man ja im "Trockenen"....
.
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 26.04.15 11:58 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Wer das ja oder nein als Basis nimmt will Völkermorde verniedlichen
Um es mal mit Deinen sich ständig wiederholenden Anmaßungen zu schreiben:
Das ist eine Unterstellung. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 26.04.15 12:08 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Wann nennen wir eigentlich den Vietnamkrieg Völkermord ? An Hand der Anzahl der Opfer wäre es Zeit ! Da sind wir mal definitiv einer Meinung Sachse , der Vietnamkrieg war Völkermord , ohne wenn und aber und wer meint da im Sinne des Westens Unterscheidungen machen zu müssen, ist schlicht betriebsblind oder hat sich mit der Geschichte und den Handlungen dieses Krieges nicht wirklich beschäftigt .
Die Frage kam auf, ab wann man einen Krieg als Völkermord bezeichnen kann, genannt wurden Verlustzahlen und Prozente, aber auf der Grundlage kann man Völkermord oder auch Massenvernichtung nicht beurteilen. Es zählt die Zielsetzung und das methodische töten von Zivilpersonen, die an den eigentlichen Kämpfen nicht beteiligt waren.
Beim Völkermord wird der Versuch gestartet, einem Volk die Lebensgrundlage zu entziehen, historisch viel früher waren zum Beispiel die Mongolen potentielle Völkermörder oder auch die Römer vor Karthago oder die Griechen vor Troja . Beim Völkermord geht es nicht darum den Gegner zu besiegen, sondern ihn zu vernichten, sein Land und seine Städte auszuradieren . Vor Troja und Karthago wurde das getan, indem man die Städte dem Erdboden gleichmachte und die Felder mit Salz betreute , auf das dort nie wieder was wächst und nie wieder Menschen leben können. Ebenso machten es die Mongolen, vom Baby bis zum Greis und selbst die Haustiere wurden abgeschlachtet, die Städte eingeebnet, es ging nicht um Eroberung sondern um Vernichtung.
Auf Nordvietnam fielen ungefähr die fünffache Menge an Bomben, wie sie im WK II über Europa abgeworfen wurden und spätistens mit dem Einsatz von Agent Orange ging es nicht mehr nur um militärische Ziele , sondern um großflächige Zerstörung und Vergiftung des Landes . Ähnlich wie die Türkei bei den Armeniern bestreitet die USA dies bis heute und kein einziger Dollar Entschädigung ist an vietnamesische Zivilisten gezahlt worden, trotzdem man den eigenen Soldaten, die mit diesem chemischen Gift in Berührung kamen diese schon lange gezahlt hat. Selbst vor einem US Gericht sind die Ansprüche von Vietnamesen, die durch dieses Gift mit generationsübergreifenden Missbildungen zu kämpfen haben , abgelehnt worden . Und zwar weil das flächendeckende abregnen von Pflanzenschutzmitteln in grenzenlosem Zynismus NICHT als chemische Kriegsführung gewertet wurde. Die Auswirkungen auf den Menschen werden juristisch als Nebenwirkung betrachtet, man wollte angeblich nur den Dschungel entlauben .
Ein Vergleich Türkei/ USA hinkt da tatsächlich keineswegs , auch wenn er diesem Thread nicht Hauptthema ist, aber dieser Vergleich dokumentiert durchaus meine Denkweise, daß sich die Menschheit nie ändert, so lange nicht auch Sieger oder Großmächte für den Mist gerade stehen , den sie getrieben haben .
Genau das passiert aber nicht, Aufarbeitung der Vergangenheit ist und bleibt etwas für die Verlierer von Kriegen, denen ihre Geschichte von den Siegern diktiert wird . Ausnahme Großmächte, denen eine lokale Niederlage in ihrer Substanz nichts anhaben kann, da sind es dann bedauerliche Missgeschicke .
Ich nenne es eher Heuchelei und Rassismus , einige Tote sind eben weniger wichtiger als andere . |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 26.04.15 12:11 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Schon der Einsatz von chemischen Kampfstoffen , Streubomben uä Waffen , deutet auf einen geplanten Völkermord hin und das war in Vietnam das Zeil. Die Vernichtung des kommunistischer Vietnam, weil sie Kommunisten waren.
Wer das ja oder nein als Basis nimmt will Völkermorde verniedlichen .
Und zynischer wie der Begriff selbstgemachtes Leiden geht es wohl nicht., die Juden gingen wohl auch aus eigener Schuld ins Gas ?
Hallo Sachse,
ich kenne nicht einen vernünftigen Menschen, dem es je in den Sinn käme, Mord und/oder Völkermord zu verniedlichen.
Ich weiß nicht, warum DU so zynisch geworden bist oder den Usern dieses Forum immer wieder versuchst, eine "Rechte Gesinnung" vorzuwerfen.
Hier hat auch niemand behauptet, dass die Juden freiwillig oder aus eigener Schuld ins Gas gingen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 26.04.15 12:38 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Wer das ja oder nein als Basis nimmt will Völkermorde verniedlichen .
Falsch Sachse, die Frage dabei ist auch , aus welcher Sichtweise ich bereit bin , geschichtliche Vorgänge zu beurteilen .
Nach unser heutigen Sichtweise waren wie gesagt schon die Mongolen Völkermörder und Massenvernichter. Eines sollte man bei den ganzen Handlungen und Abläufen aber berücksichtigen, eine Genfer Konvention mit eben Begriffen wie Völkermord , Verbrechen gegen die Menschlichkeit und anderen heutigen Maßstäben, die gab es erst in Folge des Holocausts mit Beschluss und Ratifizierung 1948 .
Das mag uns heute pervers vorkommen, aber selbst allgemeine Regeln für die Behandlung von feindlichen Verwundeten oder der Behandlung von Kriegsgefangenen, kamen auch erst mit der Haager Landkriegsordnung nach dem WK I auf .
Nach unserer heutigen Sicht müssten wir eigentlich auch den beiderseitigen Einsatz von Giftgas im WK I als Einsatz von Massenvernichtungswaffen und damit den Versuch des Völkermordes ansehen.
Ich kann aber eine Tat, die wer weiß wie lange her ist eben nicht mit heutigen Maßstäben messen, wenn ich den Grad der Verantwortung für die Taten beurteilen will.
Denn so gesehen waren fast alle Kriege und Kämpfe vor diesen völkerübergreifenden Regeln vollkommen legitime Vernichtungskriege, weil es im Ursprung der Menschheit einfach normal war, den Feind durch Ausrottung zu besiegen, bestenfalls Sklaverei , wenn er sich freiwillig unterwarf. Ich kann aber niemanden für etwas verurteilen, was für ihn damals übliche Handlungsweise war.
Alles was nach dem WK II kam ist vollkommen anders zu beurteilen , denn da gab es Regeln für die Kriegsführung, vertraglich vereinbahrt und besiegelt. Vorher eben nicht oder nur ansatzweise . |
| | | Dieko Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 31917
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 0:05 | |
| - Kuddel Köm schrieb:
Da sind wir mal definitiv einer Meinung Sachse , der Vietnamkrieg war Völkermord , ohne wenn und aber und wer meint da im Sinne des Westens Unterscheidungen machen zu müssen, ist schlicht betriebsblind oder hat sich mit der Geschichte und den Handlungen dieses Krieges nicht wirklich beschäftigt .
Die Frage kam auf, ab wann man einen Krieg als Völkermord bezeichnen kann, genannt wurden Verlustzahlen und Prozente, aber auf der Grundlage kann man Völkermord oder auch Massenvernichtung nicht beurteilen. Es zählt die Zielsetzung und das methodische töten von Zivilpersonen, die an den eigentlichen Kämpfen nicht beteiligt waren.
Beim Völkermord wird der Versuch gestartet, einem Volk die Lebensgrundlage zu entziehen, historisch viel früher waren zum Beispiel die Mongolen potentielle Völkermörder oder auch die Römer vor Karthago oder die Griechen vor Troja . Beim Völkermord geht es nicht darum den Gegner zu besiegen, sondern ihn zu vernichten, sein Land und seine Städte auszuradieren . Vor Troja und Karthago wurde das getan, indem man die Städte dem Erdboden gleichmachte und die Felder mit Salz betreute , auf das dort nie wieder was wächst und nie wieder Menschen leben können. Ebenso machten es die Mongolen, vom Baby bis zum Greis und selbst die Haustiere wurden abgeschlachtet, die Städte eingeebnet, es ging nicht um Eroberung sondern um Vernichtung.
Auf Nordvietnam fielen ungefähr die fünffache Menge an Bomben, wie sie im WK II über Europa abgeworfen wurden und spätistens mit dem Einsatz von Agent Orange ging es nicht mehr nur um militärische Ziele , sondern um großflächige Zerstörung und Vergiftung des Landes . Ähnlich wie die Türkei bei den Armeniern bestreitet die USA dies bis heute und kein einziger Dollar Entschädigung ist an vietnamesische Zivilisten gezahlt worden, trotzdem man den eigenen Soldaten, die mit diesem chemischen Gift in Berührung kamen diese schon lange gezahlt hat. Selbst vor einem US Gericht sind die Ansprüche von Vietnamesen, die durch dieses Gift mit generationsübergreifenden Missbildungen zu kämpfen haben , abgelehnt worden . Und zwar weil das flächendeckende abregnen von Pflanzenschutzmitteln in grenzenlosem Zynismus NICHT als chemische Kriegsführung gewertet wurde. Die Auswirkungen auf den Menschen werden juristisch als Nebenwirkung betrachtet, man wollte angeblich nur den Dschungel entlauben .
Ein Vergleich Türkei/ USA hinkt da tatsächlich keineswegs , auch wenn er diesem Thread nicht Hauptthema ist, aber dieser Vergleich dokumentiert durchaus meine Denkweise, daß sich die Menschheit nie ändert, so lange nicht auch Sieger oder Großmächte für den Mist gerade stehen , den sie getrieben haben .
Genau das passiert aber nicht, Aufarbeitung der Vergangenheit ist und bleibt etwas für die Verlierer von Kriegen, denen ihre Geschichte von den Siegern diktiert wird . Ausnahme Großmächte, denen eine lokale Niederlage in ihrer Substanz nichts anhaben kann, da sind es dann bedauerliche Missgeschicke .
Ich nenne es eher Heuchelei und Rassismus , einige Tote sind eben weniger wichtiger als andere .
Hut ab... Ein nachdenkenswerter Beitrag.... .
" Nach jeder Ebbe kömmt 'ne Flut " [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Ein Sachse Experte
Anzahl der Beiträge : 6073
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 8:25 | |
| - mex schrieb:
Du solltest mal ein Jahr nach Nordkorea zur Erholung fahren, ich gehe bei dir sogar von einem luxeriösen Aufenthalt aus. Du armer armer Tropf musst in Deutschland dein Dasein fristen, ich bedauere dich wirklich, du hast wirklich besseres verdient Wenn du nichts anderes zu schreiben hast dann lass es ! |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 9:45 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Wenn du nichts anderes zu schreiben hast dann lass es ! Aber sonst geht es Dir noch gut oder was. |
| | | Ein Sachse Experte
Anzahl der Beiträge : 6073
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 10:11 | |
| - Daisy Dösig schrieb:
Aber sonst geht es Dir noch gut oder was. Sicher und ich muß nicht nach Nordkorea wie mir angedichtet wurde.
Aber das Niveau ist schon mächtig ! |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 10:13 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Sicher und ich muß nicht nach Nordkorea wie mir angedichtet wurde.
Aber das Niveau ist schon mächtig ! Ich denke nicht, dass Du Dir anmaßen solltest, ausgerechnet dem Forenbetreiber den Mund zu verbieten. |
| | | camina Forengigant/in
Anzahl der Beiträge : 63320
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 10:41 | |
| dich müsste man fast schon verbieten, Sachse .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann |
| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 11:03 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Sicher und ich muß nicht nach Nordkorea wie mir angedichtet wurde.
Aber das Niveau ist schon mächtig !
Aber dort (beim dicken Diktator) wäre Deine Gesinnungsheimat .... |
| | | Tourist verstorben
Anzahl der Beiträge : 52237
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 11:25 | |
| Seid froh, daß der Sachse so fleißig schreibt, sonst könntet ihr ja nicht mit ihm streiten. .
Drum fürchte Gott und scheue niemand. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
I am Walter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 11:26 | |
| - wf1949 schrieb:
Bei der Gelegenheit hätte der Herr Bundespräsident noch ca. 10 Jahre weiter zurück blicken können. 1904, Deutsch-Südwest Afrika. Ausrottung der Herero und Nama.
Nach der Niederschlagung eines Aufstandes trieb man sie in eine Wüste und ließ sie verdursten. Es war eine gezielte Vernichtung der Nation der Herero, mit Billigung seiner Kaiserlichen Majestät.
Für Historiker der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, die Bundesrepublik Deutschland hat hierzu noch nie Stellung bezogen. Wenn jetzt die Hereros hervorgeholt werden, dann wird man sich wohl diesbezüglich unmittelbar zur Schuld der Deutschen bekennen. Da habe ich keine Zweifel. |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 11:34 | |
| Die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes enthält eine Definition von Völkermord. Nach Artikel II versteht man darunter, die an einer nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe begangenen Handlungen:
a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe; b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; c) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen; d) Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind; e) gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe.
Seit der Antike hat es immer wieder die Vernichtung ganzer Völker gegeben. Völkermord unterscheidet sich insofern von anderen Kriegen, wie Bürgerkrieg, Unabhängigkeitskrieg oder andere bewaffneten Konflikten in denen es darum geht seine Interessen durch den bewaffneten Konflikt durchzusetzen. Insofern unterscheidet sie beispielsweise der Vietnamkrieg von einem Völkermord ganz gewaltig.
.
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 11:40 | |
| - Knurro_Knurreck schrieb:
- wf1949 schrieb:
Bei der Gelegenheit hätte der Herr Bundespräsident noch ca. 10 Jahre weiter zurück blicken können. 1904, Deutsch-Südwest Afrika. Ausrottung der Herero und Nama.
Nach der Niederschlagung eines Aufstandes trieb man sie in eine Wüste und ließ sie verdursten. Es war eine gezielte Vernichtung der Nation der Herero, mit Billigung seiner Kaiserlichen Majestät.
Für Historiker der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, die Bundesrepublik Deutschland hat hierzu noch nie Stellung bezogen. Wenn jetzt die Hereros hervorgeholt werden, dann wird man sich wohl diesbezüglich unmittelbar zur Schuld der Deutschen bekennen. Da habe ich keine Zweifel. Durch die Völkermordkonvention der Vereinten Nationen ist diese Tat längst als Völkermord anerkannt. Allerdings meinte die Bundesregierung noch im Jahr 2012 man könne die Tat "nicht nach den heute geltenden Regeln des humanitären Völkerrechts bewerten und daher auch nicht als Völkermord einstufen."
- Lothar von Trotha schrieb:
- in seinem Vernichtungsbefehl von 1904:
…Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volk zurück, oder lasse auf sie schießen. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Massenmörder König Leopold von Belgien 27.04.15 12:16 | |
| Massenmörder König Leopold von Belgien
Also wenn man lange genug in der Geschichte wühlt , geht das vernichten von Menschen wie ein roter Faden durch alle Epochen der Menschheit .....
Der hat 10 Millionen Opfer auf dem Kerbholz ....
Zehn Millionen Afrikaner sollen unter seiner Menschen verachtenden Herrschaft gestorben sein, ermordet durch ein von ihm erdachtes und gelenktes Überwachungs- und Unterdrückungssystem: Leopold II., König der Belgier, hatte 1885 den so genannten Freistaat Kongo in Privatbesitz genommen. Lange hatte er auf diese Kolonie hingearbeitet und Henry M. Stanleys Vorstöße ins "Herz der Dunkelheit" massiv gefördert. Bevor Leopold II. den Kongo auf Druck von Missionaren und der internationalen Presse 1908 an Belgien übertrug, hatten ihn Elfenbein und vor allem Kautschuk unbeschreiblich reich gemacht. Der Dokumentarfilm konfrontiert den Monarchen in einem fiktiven Tribunal mit Zeugen und Zeugnissen der Gewalt. Einen solchen Prozess hat es in Wirklichkeit nicht gegeben. Doch der Hafenverwaltungsangestellte Edmund Dene Morel hatte ihn angestrebt. Er hatte festgestellt, dass die Schiffe, die den Rohkautschuk nach Antwerpen lieferten, vor allem Waffen und Munition nach Afrika zurückbrachten. Hier wurden Menschen mit Waffengewalt zu Sklavenarbeiten gezwungen. Wenn sie sich weigerten, wurden sie erschossen. Dem unermüdlichen Morel gelang es, international Unterstützung für seinen Protest zu gewinnen und das Augenmerk der Öffentlichkeit auf den Kongo zu lenken. So entstand die erste Menschenrechtsbewegung überhaupt. König Leopold II. blieb unbestraft. Er starb ein Jahr nach der erzwungenen Übergabe "seiner" Kolonie in Brüssel.
|
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 13:12 | |
| - Luna schrieb:
- Die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes enthält eine Definition von Völkermord.
Nach Artikel II versteht man darunter, die an einer nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe begangenen Handlungen:
a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe; b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; c) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen; d) Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind; e) gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe.
Insofern unterscheidet sie beispielsweise der Vietnamkrieg von einem Völkermord ganz gewaltig.
Schön das du die Punkte nochmal auflistest Luna , dann kann man Punkt für Punkt beantworten .
Zu A) In erster Linie ging es darum den Kommunismus zumindest offiziell aufzuhalten, in diesem Falle stellvertretend die Nation Nordvietnam. Dieser Punkt ist daher voll und ganz gegeben, der Krieg in Vietnam ging nicht allein um Gebietsstreitigkeiten, wobei man auch dabei gleich fragen kann, was die USA denn da überhaupt zu suchen hatten, die gleiche Konvention garantiert nämlich die territoriale Unversehrtheit eines jeden Staates . Wichtiger ist aber, daß es in diesem Krieg eben genau um den Kampf gegen eine ganz spezielle politische Gesinnung ging und um das töten dieser Personengruppe .
Lief ganz offiziell im Vietnamkrieg unter der Devise "Search and Destroy" , suchen und zerstören oder töten, maßgeblich für den zu beurteilenden Erfolg war dabei der Begriff "Body Count" , die Menge der getöteten Gegner. Man beachte, nicht Gebietsgewinn oder Befreiung war Einsatzziel sondern möglichst viele Gegner zu töten .
Der Punkt ist also einwandfrei erfüllt gewesen .
Zu B und C : Zwei Punkte die eben wie beschrieben durch den Einsatz chemischer Massenvernichtungsmittel ganz klar erfüllt wurden, die Ausrede dabei war lediglich , daß man mit den Auswirkungen von Agent Orange auf den Menschen nicht gerechnet hätte, sondern das proklamierte Ziel wäre die Entlaubung des Urwaldes gewesen .
Verzeih mir bitte einen gewissen Zynismus, aber da hab ich wirklich schon bessere Ausreden gehört
Punkt D ist strittig , weil man dafür annehmen müsste, daß Hersteller und US Army die Langzeitwirkung von Agent Orange im Vorwege kannten, beweisen wird man das nicht können, anzunehmen ist es trotzdem. Fakt war jedenfalls, daß Agent Orange zu einem enormen Anstieg von missgebildeten Kindern geführt hat, wodurch man ob gewollt oder ungewollt diesen Punkt als erfüllt ansehen kann.
Punkt E Dafür muß man sich wirklich ein wenig einarbeiten in die Materie und das Völkergemisch Vietnams, dann kann man schnell feststellen das dieser Punkt sogar an der Tagesordnung war. Sowohl überlebende Kinder in vietnamesischen Dörfern der Tiefebenen als auch die überlebenden Kinder von Montagnard Stämmen im vietnamesischen Bergland, welche als Vietkong freundlich eingestuft wurden, wurden in südvietnamesische Heime zur Umerziehung verbracht. Glück hatten die Kinder, wenn sie in Heime unter UN Schirmherrschaft kamen, denn in rein vietnamesischen Heimen konnte es passieren, das sie einfach als billige Arbeitskraft verkauft wurden.
Und wo ist jetzt der Unterschied Luna zu einem Völkermord , es braucht für sowas nicht unbedingt Konzentrationslager und Holocaust. Diese absolut willkürliche Schlachterei, welche die USA da vielfach in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen südvietnamesischen Regime fabriziert hat, die war der Grund , warum die USA diesen Krieg verloren haben . Weil sie nie auch nur ansatzweise glaubwürdig machen konnten, den Vietnamesen selber irgendwie helfen zu wollen.
Und es sind genau diese mangelhaften Einsichten über das eigene Tun und dessen Schweinerei, die dafür gesorgt haben, daß ein Herr Bush mit dem letzten Irakkrieg die größte militärische Idiotie begangen hat, die man sich nur denken kann. Sowas kommt eben dabei heraus, wenn die Großmächte nicht über ihr Tun reflektieren und Völkermord als Kollaterallschäden abwiegeln, es geht immer so weiter. |
| | | Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35936
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 15:36 | |
| Insofern wäre jeder Krieg der Menschen vernichtet ein Völkermord. Ich denke nicht dass man Kommunisten als eine Gruppe betrachten kann. Lagen doch die Ursachen für den Vietnamkrieg in den ideologische Spannungen innerhalb des Landes. Das kommunistische Nordvietnam wollte das abtrünnige Südvietnam wieder unter seine Kontrolle bringen. Die US-Regierung fürchtete das nach einem Sieg des kommunistischen Norden auch die Nachbarländer Laos, Kambodscha und Thailand von kommunistischen Revolution bedroht sind und entsandte seine Bodentruppen nach Südvietnam. Schließlich entwickelte sich dieser Konflikt zwischen Nord- und Südvietnam zu einem Stellvertreterkrieg zwischen der SU und den USA um den Einfluss in Indochina, wobei die SU nur militärisch unterstützte.
.
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
| | | apro Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 17253
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 15:54 | |
| An Vietnam hatte sich doch Jahre vorher Frankreich schon erfolglos fest gebissen .... |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Armenier-Frage 27.04.15 16:34 | |
| - Luna schrieb:
- Insofern wäre jeder Krieg der Menschen vernichtet ein Völkermord.
Richtig Luna , der Unterschied zwischen Krieg und Völkermord ist in der Hauptsache die Zielsetzung .
Einen Krieg führt man, um zu gewinnen, er ist letztendlich egal welches Motiv vorgegeben wird nur ein bewaffneter Raubüberfall im größeren Maßstab. Es geht um Land, Bodenschätze, Handelsrouten oder sogar wie beim chinesischen Boxeraufstand um die Verweigerung von Handel und Beziehungen.
Beim Völkermord ist die Hauptmotivation das töten und zwar nicht nur die gegnerischen Soldaten, soweit vorhanden, sondern die Zivilisten dazu, ein Krieg der gegen das Volk selber geführt wird.
Ein Punkt der Genfer Konventionen ist zum Beispiel das Verbot mutwillig zivile Ansiedlungen und Zivilisten absichtlich zu töten , ab da geht es für die Genfer Konvention über einen Krieg hinaus und das ist auch richtig so.
Die USA haben selbst als sie selber noch nicht in den Vietnamkrieg als Kriegspartei eingegriffen haben, schon auf Zuruf der damaligen südvietnamesischen Regierung mehrere tausend Dörfer bombardiert, nur weil man MEINTE, sie könnten Vietkongs beherbergen.
Später wurden von den USA vollkommen nach eigenem Ermessen so genannte "Fire Zones" bestimmt. In diesen einfach auf Karten eingezeichneten Gebieten galt die Erlaubnis auf alles zu feuern, was sich bewegt, vollkommen egal ob Bauer oder Vietkong . Das waren Gegenden, wo amerikanische Piloten mit Vorliebe überschüßige Bomben wahllos abgeworfen haben, wenn sie ihr richtiges Ziel nicht gefunden hatten oder Bomben über behielten.
- Luna schrieb:
Ich denke nicht dass man Kommunisten als eine Gruppe betrachten kann. Nicht? Nach unserem Grundgesetz, was sich eng an die Charta der UN anlehnt, ist diese politische Zugehörigkeit sogar besonders geschützt . Wie war das noch gleich , niemand darf wegen seiner Religion , Herkunft oder politischen Einstellung benachteiligt werden sinngemäß , töten dürfte eine ziemlich eindeutige Benachteiligung sein .
- Luna schrieb:
Lagen doch die Ursachen für den Vietnamkrieg in den ideologische Spannungen innerhalb des Landes. Das kommunistische Nordvietnam wollte das abtrünnige Südvietnam wieder unter seine Kontrolle bringen. Die US-Regierung fürchtete das nach einem Sieg des kommunistischen Norden auch die Nachbarländer Laos, Kambodscha und Thailand von kommunistischen Revolution bedroht sind und entsandte seine Bodentruppen nach Südvietnam. Schließlich entwickelte sich dieser Konflikt zwischen Nord- und Südvietnam zu einem Stellvertreterkrieg zwischen der SU und den USA um den Einfluss in Indochina, wobei die SU nur militärisch unterstützte.
Stimmt , womit sich die USA in diesem Falle schuldig gemacht hat und die Sowjetunion korrekt gehandelt hat .
Artikel 2 Absatz 4 der Charta der Vereinten Nationen bestimmt:
„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“
Streng genommen war dieser Konflikt nämlich ein Bürgerkrieg auf dem Territorium Vietnams, in dem irgendeine Macht von außen gar kein Recht hatte irgendwelche Grenzen zu ziehen .
Fairer Weise sollte man aber die Chinesen nicht vergessen , die haben nämlich auf nordvietnamesischer Seite im Verlaufe des Krieges auch mit regulären Truppen eingegriffen.
Letztendlich hat sich hier die USA nicht anders verhalten als die Türkei bei den Armeniern , sie MEINTE irgendwas machen zu dürfen und veranstaltete einen Völkermord . Hinterher wird sowas nur dann auch so bezeichnet, wenn die Mörder besiegt werden .
Man kann es letztendlich auch ganz einfach ausdrücken "Kriege führen Soldaten gegen Soldaten, alles andere ist mehr oder weniger stark ausgeprägter Völkermord "
|
| | | Schlomo Cleverle
Anzahl der Beiträge : 1000
| Thema: Re: Armenier-Frage 29.04.15 19:38 | |
| - Side. schrieb:
- Jedenfalls hat Erdogan gleich den Papst gewarnt .
Der nämlich hatte die Gräueltaten an den Armeniern als ersten Völkermord im 20. Jahrhundert bezeichnet .
Darauf Erdogan ;
"Der geehrte Papst wird diese Fehler höchstwahrscheinlich nicht wieder begehen ".
Er sagte weiterhin , " Wenn Politiker und Geistliche die Arbeit von Historikern übernehmen , dann kommt dabei nicht die Wahrheit , sondern so wie heute Unsinn heraus ". ------------- Und nun ?
Soll ein zweiter Mehmet Ali Agca aktiv werden ?
Ich frag ja nur
Möglicherweise schickt er ihm einen neuen Attentäter. Zutauen würde ich es ihm. Der ist doch von allen guten Geistern verlassen. .
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Ich erhebe nicht den Anspruch auf Substanz und Fehlerfreiheit meiner Beiträge [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Schlomo Cleverle
Anzahl der Beiträge : 1000
| Thema: Re: Armenier-Frage 29.04.15 19:46 | |
| - Ein Sachse schrieb:
Der Sachse ist an den Rollstuhl gebunden und nicht so beweglich wie du. Ich wäre gern auch mehr unterwegs !
Und mich intersssieren nun mal die Berichte über das Geschehen in der Welt mehr wir Z. B RTL II oder VOX Dann bringe dein Leid nicht in deine Beiträge mit ein. Wir sind nicht daran schuld. Es gibt genug Menschen, die behindert sind und nicht so verbittert alles und jeden seines Gegenüber (dem Westen) anklagen. .
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Ich erhebe nicht den Anspruch auf Substanz und Fehlerfreiheit meiner Beiträge [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Schlomo Cleverle
Anzahl der Beiträge : 1000
| Thema: Re: Armenier-Frage 29.04.15 19:52 | |
| - apro schrieb:
- An Vietnam hatte sich doch Jahre vorher Frankreich schon erfolglos fest gebissen ....
Hätten sie so gekämpft wie bei der Invasion in der Normandie und nicht jeden Tag mit Drogen und Weibern verbracht, hätten sie den Krieg gewinnen können.
Heute gewinnt nur der einen Krieg, der dem Gegner größere Verluste zufügt. .
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Ich erhebe nicht den Anspruch auf Substanz und Fehlerfreiheit meiner Beiträge [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] |
| | | Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: Armenier-Frage | |
| |
| | | | -------- Ähnliche Themen | |
|
Ähnliche Themen | |
| | --------Seite 4 von 4 | Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4 | |
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum nicht antworten
| |
| |
| |
|